Rangun
[* 2] (ursprünglich
Dagon), Hauptstadt von
Britisch-Birma in
Hinterindien,
[* 3] am Flüßchen Rangun
, 32 km
von der
See und von der Rangun
-Irawadieisenbahn, mit (1881) 134,176 Einw.,
darunter 5659
Europäer und
Eurasier und 3752
Chinesen, hat zahlreiche nach europäischer Art erbaute öffentliche Gebäude
(Gerichtshof,
Bank, katholische und anglikan.
Kirchen, Zollhaus,
Schulen, Irrenhaus, Gefängnis,
Krankenhaus)
[* 4] sowie buddhistische
Pagoden, darunter die große Dagonpagode auf einem jetzt befestigten
Hügel inmitten des militärischen
Viertels, wo 1330 Mann der Madrasarmee stehen.
Als Handelsstadt nimmt Rangun
unter den Häfen
Indiens den dritten
Rang ein, vom auswärtigen
Handel beansprucht es 5, vom
Binnenhandel 9 Proz.
Die Einfuhr (Manufakturwaren,
Maschinen,
Silber,
Salz
[* 5] u. a.) betrug 1884: 7,065,465, die Ausfuhr
(Reis,
Holz,
[* 6]
Baumwolle
[* 7] u. a.) 6,108,630 Pfd. Sterl.; es liefen 939
Schiffe
[* 8] von 711,513
Ton. ein, 893
Schiffe von 696,349
T. aus. ist Sitz eines deutschen
Konsuls. Bis 1760 ein kleines Dorf, lediglich besucht und geehrt wegen der erwähnten
Pagode in seiner
Nähe, wurde es damals
vom König Alompra (s.
Birma, Geschichte) zur zweiten Hauptstadt erhoben und von ihm und seinen Nachfolgern
mit
schönen buddhistischen Bauwerken geziert. Am von den Engländern besetzt, nahm die Stadt unter der englischen
Verwaltung einen großen Aufschwung. S.
Karte
»Hinterindien«.