Randall
,
Samuel
Jackson, amerikan. Staatsmann, geb. zu
Philadelphia,
[* 2] erhielt eine akademische
Ausbildung, ließ sich darauf als Geschäftsmann in seiner Vaterstadt nieder, war vier
Jahre lang Mitglied der städtischen Verwaltungsbehörden, wurde 1858 in den pennsylvanischen Staatssenat gewählt, trat 1862 als
Demokrat in den
Kongreß und hat als solcher demselben fast bis zu seinem
Tode angehört. Als 1875 die demokratische
Partei das erste
Mal seit dem
Bürgerkrieg im Repräsentantenhaus die Mehrheit erhielt, wurde
Rich. Kerr Sprecher, und nach dessen
Tod (1876) war Randall
sein Nachfolger. In dieser
Eigenschaft benutzte er seinen Einfluß, um das
Haus durch die gefährliche
Krisis
hindurchzuführen, welche durch die Ungewißheit der Präsidentenwahl, die zwischen
Hayes und
Tilden schwankte,
verursacht war, indem er die Einsetzung eines Wahlausschusses befürwortete, der die streitigen
Punkte entscheiden sollte,
und es dahin brachte, daß das
Haus diese
Entscheidung annahm, wodurch wahrscheinlich der
Ausbruch eines zweiten
Bürgerkriegs
vermieden wurde.
Seine Geschicklichkeit und
Diskretion in der
Verwaltung des Sprecheramtes hatte zur
Folge, daß er in mehreren
Nationalkonventionen als
Kandidat der demokratischen
Partei zur
Präsidentschaft aufgestellt wurde. Er blieb Sprecher bis 1881,
als das
Haus wieder unter die
Kontrolle der
Republikaner kam. Randall
beschäftigte sich hauptsächlich mit
Finanz- und Tariffragen.
Im J. 1888 zog er sich vom öffentlichen
Leben zurück und starb im April 1890 in
Washington.
[* 3]