Anton, österreich. Jurist, geb. 8. Juli 1834 zu Bistritz in Böhmen, studierte zu Prag die Rechte, habilitierte sich 1860 daselbst
für österreichisches Zivilrecht, wurde 1862 zum außerordentlichen, 1868 zum ordentlichen Professor ernannt. Seit 1882 lehrt
an der tschechischen Universität. Er schrieb in deutscher Sprache: »Der Besitz« (Leipz. 1865, 3. Aufl.
1879),
sein Hauptwerk;
»Der Erwerb der Erbschaft« (Wien 1867);
»Beiträge zum österreichischen Wasserrechte« (2. Aufl., Prag
1878);
»Das Eigentumsrecht nach österreichischem Rechte« (Leipz. 1884);
außerdem tschechisch: »Über die Entwickelung der
Grundbücher in Österreich« (1870);
»Deliktsobligationen« (3. Aufl. 1879);
»Eigentum« (2. Aufl. 1874);
»Einleitung in
das Handelsrecht« (1876).
Im Januar 1881 wurde Randa ins Herrenhaus berufen.
(Kt. Wallis,
Bez. Visp).
1445 m. Gem. und kleines Pfarrdorf, am rechten Ufer der Zermatter Visp und auf dem
Schuttkegel des hier in diese mündenden Randaierbaches; am W.-Fuss des Dom (4554 m). 25,7 km ssw. Visp und 11 km nnö. Zermatt.
Postablage, Telegraph. Station der Linie Visp-Zermatt. Neben der Häusergruppe um die Kirche gehören noch zahlreiche
am rechten Ufer des Randaierbaches zerstreut gelegene Häuser und Hütten zum Dorf. Gemeinde, mit den Weilern Im Lerch und Wildi: 37 Häuser, 271 kathol.
Ew.; Dorf: 20 Häuser, 126 Ew. Südl. vor dem Dorf ein grosser Gasthof.
Randa ist eine der Haupttouristenstationen für Bergtouren in der Gruppe der Mischabelhörner (Weisshorn,
Dom,
Täschhorn, Alphubel etc.) und eine beliebte Sommerfrische. Aufzucht eines schönen Rindviehschlages. Gegenüber Randa
hängt links der Visp über nackten Felswänden der vom Bieshorn und Weisshorn herabsteigende Biesgletscher, von dessen in etwa 2000 m
Höhe befindlichem unterm Rand hie und da Eislawinen ins Thal abbrechen, die bis zum Fluss gelangen
und ihn sogar überdecken können.
Chroniken und mündliche Ueberlieferungen erzählen von wahren Katastrophen, die diese Lawinen im Thal schon verursacht haben.
So wurden z. B. 1636 nicht weniger als 36 Personen getötet und im April 1737 volle 140 Gebäude zerstört. Am bekanntesten
ist aber das Unglück vom 27. Dezember 1819, an welchem Tag um 6 Uhr Morgens eine 12,4 Millionen m3 haltende
Firn- und Eismasse abbrach und den Flusslauf zurückstaute. Das Dorf Randa wurde zwar von den Sturztrümmern nicht erreicht,
doch entwurzelte der gewaltige Luftdruck viele Bäume, wehte Tiere, Felsblöcke und andere schwere Gegenstände über die
Dächer der Häuser hinweg und nahm auch den Spitzturm der Kirche mit sich, als der Messmer gerade beim
Angelusläuten war. Dieser kam mit dem Schrecken davon, während zwei andere Personen den Tod fanden.