Rances
(Kt. Waadt, Bez. Orbe). 565 m. Gem. und Pfarrdorf, auf dem der ersten Jurakette vorgelagerten Plateau und über dem Thälchen des Mujon schön gelegen; 4,2 km n. Orbe und 3,3 km s. der Station Baulmes der Linie Yverdon-Sainte Croix. An der Strasse ¶
mehr
Orbe-Baulmes. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen Orbe-Baulmes. Gemeinde, mit Pras Técoz und einigen Einzelsiedelungen: 93 Häuser, 493 reform.
Ew.; Dorf: 88 Häuser, 468 Ew. Gemeinsame Kirchgemeinde mit L'Abergement, Sergey und Valeyres. Acker- und Weinbau. Ist wahrscheinlich
wie das benachbarte Orbe schon zur Römerzeit besiedelt gewesen, was Funde von Münzen und eines römischen
Bauwerkes bestätigen. Um 600: Radiniacum; 973: Rancias; 1228: Rances.
War im Mittelalter der bedeutendste Meierhof der Herrschaft Les Clées und ging 1539 von den Edeln von Gallera an Bern
über. Bildete
unter der Berner Oberhoheit zusammen mit L'Abergement, Sergey und Valeyres ein Landgericht, dessen Sitz abwechselnd eines dieser
vier Dörfer war. Grosse Feuersbrunst 1548. Am N.-Ende des Dorfes stand ein Schloss, von dem heute noch
ein Turm erhalten ist. Oligozäne rote Molasse und unter dem Dorf Urgonkalk. Ein Grabhügel aus der ersten Eisenzeit. Rances
wird von den am Hang der Jurakette in 4 km Entfernung sprudelnden Quellen von Petit Ruz und Montjuvis
mit Trinkwasser versorgt.