Rameau
(franz., spr. -moh), Zweig.
Rameau
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Rameau
(franz., spr. -moh), Zweig.
Rameau
(spr. -moh), Jean Philippe, Komponist und Theoretiker, geb. zu Dijon, [* 2] bildete sich unter Leitung Marchands in Paris [* 3] zum Organisten aus, wirkte zeitweilig als solcher in Lille [* 4] und Clermont und ließ sich 1721 in Paris nieder, wo er sich zunächst durch sein 1722 veröffentlichtes Harmoniesystem (»Traité d'harmonie«) einen Ruf als Theoretiker erwarb. In den folgenden Jahren bewährte er sich durch zahlreiche Klavier- und Orgelkompositionen auch als schaffender Künstler; das Gebiet aber, auf welchem er den höchsten Ruhm ernten sollte, das der dramatischen Komposition, betrat er erst als ein Fünfziger mit seiner 1732 aufgeführten Oper »Hippolyte et Aricie«.
Das Erscheinen dieses Werkes bildet insofern eine
Epoche in der Geschichte der französischen
Großen
Oper, als es
das erste war, welches den bis dahin das
Repertoire allein beherrschenden
Opern
Lullys (s. d.) ebenbürtig gegenübertreten
konnte. In der
Folge schrieb Rameau
noch 22 Werke für die
Große
Oper, von denen
»Castor et
Pollux« (1737)
das bedeutendste ist.
Gleichzeitig war er unermüdlich mit theoretischen
Arbeiten beschäftigt und bestrebt, seinen Prinzipien,
welche später die Grundlage der
Harmonielehre bilden sollten und es noch bis zur Gegenwart geblieben sind, Geltung zu verschaffen
(vgl.
Musik, S. 925). Vom
König in den Adelstand erhoben und zum Kabinettskomponisten ernannt, starb Rameau
in
Paris. 1876 wurde
ihm in seiner Geburtsstadt ein Denkmal errichtet.
Vgl. A.
Pougin, Rameau
, essai sur sa vie et ses œuvres
(Par. 1876).