Ramasan
(Ramadan, türk.), der neunte Monat des mohammedanischen Jahrs, in welchem alle Mohammedaner aufs strengste fasten, indem sie bei Tage gar nichts, des Abends nur das zur Erhaltung des Körpers Notwendige genießen. Sogar Klystiere nehmen, baden, Wohlgerüche einatmen, den Speichel schlucken, ein Weib küssen ist unerlaubt. Wer Arznei nimmt, muß zur Sühne einen Armen speisen und nach erlangter Gesundheit das Versäumte wieder nachholen. Dasselbe ist auch bei Unterlassung des Fastens während des Kriegs oder auf Reisen der Fall. Da während dieses Monats in der mohammedanischen Welt der Tag zur Nacht und die Nacht zum Tag wird, so gerät Handel und Wandel, ja sogar die Staatsmaschine in Stockung, und selbst die wichtigsten diplomatischen Geschäfte werden auf den nächsten Monat verschoben. Von der Pflicht des Fastens hat die Religion nur die Wöchnerin, den auf Reisen Befindlichen oder am Glaubenskrieg (Shura) Teilnehmenden provisorisch befreit. ¶