Ragaz
,
Badeort im schweizer.
Kanton
[* 2] St.
Gallen, 521 m ü. M., mit (1880) 1996 Einw.,
liegt
vor der engen Schlucht, in welcher das Heilwasser von
Pfäfers (s. d.) hervorquillt, und empfängt
seit 1842 einen Teil dieser
Thermen durch eine 3,75 km lange Röhrenleitung, welche dem
Lauf der
Tamina folgt. Früher ein Dorf
von ärmlichem Aussehen, hat sich Ragaz
seitdem zu einem stattlichen
Kurort emporgeschwungen, besonders seit es (über
Sargans)
mit Zürich
[* 3] und dem
Bodensee
(Rorschach), anderseits mit
Chur
[* 4] durch Eisenbahnlinien verbunden ist.
Die ursprünglich dem
Staat gehörige
»Domäne Ragaz«
ging 1868 durch Verkauf in Privathände über und wurde nun für Kurzwecke
von neuem erweitert und verschönert. Zu den Hauptgebäuden gehören das neue großartige
Hotel »Quellenhof« (mit 200
Zimmern),
das Kursaalgebäude mit Bibliothek und Konzertsaal, das neuhergestellte »Dorfbad« etc. -
Geschichtliches
Interesse hat Ragaz
durch einen
Sieg der
Schweizer über die
Österreicher im März 1446. Auf
dem dortigen
Kirchhof steht das
Grabmal des hier verstorbenen
Philosophen
Schelling, vom König
Maximilian II. von
Bayern
[* 5] errichtet.
Vgl.
Kaiser, Die
Thermen von Ragaz
(5. Aufl., St.
Gallen 1869).