Rafz
(Kt. Zürich, Bez. Bülach). 421 m. Gem. und grosses Pfarrdorf im Rafzerfeld, auf der Landesgrenze gegen Baden. Station der Linie Zürich-Eglisau-Schaffhausen. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen nach Buchberg und Flaach. Zollamt. Gemeinde, mit Solgen: 265 Häuser, 1436 Ew. (wovon 42 Katholiken);
Dorf: 242 Häuser, 1301 Ew. Acker- und Weinbau.
Eine Schuhwarenfabrik. Gräber mit Urnen und Skeleten aus der Bronzezeit; Reste einer vermutlich römischen Siedelung bei der Mühle. Alemannensiedelung mit Gräbern gegen Eglisau hin. 870: Raffa;
1049: Raffo;
1275: Rafes;
später Rafftz. Am Waldrand
über dem
Einfang nw. Rafz
befindet sich die Burgstelle
Laubegg, die auf 3
Seiten mit Gräben umgeben ist.
Urkundliches ist
weder über Burg noch Besitzer bekannt. W. vom Dorf erhebt sich bei Hellikofen ein auffallender kegelförmiger
Hügel, der jedenfalls künstlich zugerichtet aber von keinem
Graben umgeben ist. Möglicherweise stand hier eine frühmittelalterliche
Holzburg, von der indessen keine Kunde erhalten ist. 1093-1124 findet sich in den Urkunden ein Pilgrim von Rafz
, der vielleicht
auf Hellikofen sass. 1496 erwarb die Stadt
Zürich die niedere Gerichtsbarkeit über das Dorf, während
das zum
Klettgau gehörige
Rafzerfeld von ihr erst 1651 den
Grafen von
Sulz, Landgrafen des
Klettgaues, abgekauft wurde. Die Gegend
gehörte zur zürcherischen Landvogtei
Eglisau. Rafz
ist seit 1496 eigene Pfarrei, deren Kollatur als
Lehen der Stadt
Zürich
dem Stift zu Konstanz zustand.