oder Safierrhein (Kt. Graubünden,
Bez. Heinzenberg).
2500-621 m. Rechtsseitiger Zufluss zum Vorderrhein; entspringt am Safierberg und Bärenhorn,
durchfliesst das Safienthal und mündet bei Versam. Bildet im Unterlauf das in die mächtige Schuttmasse des diluvialen Bergsturzes
von Flims eingeschnittene grossartig-wilde Versamertobel, über das die Thalstrasse des Bündner Oberlandes zwischen Bonaduz und
Versam mit einer kühn angelegten einbogigen Eisenbrücke von 60 m Spannungsweite und 70 m Höhe über
der Flussrinne hinwegsetzt. Diese Brücke hat seit 1897 die berühmte einstige Holzbrücke ersetzt, die vor Altersschwäche
zusammengebrochen ist. Die Flimser Sturzbreccie reicht von dieser Stelle an noch etwa 1 km weit ins Versamertobel hinauf, doch
zeigt sich in der Tiefe bereits anstehender Schieferfels. Das Tobel beginnt im Safienthal schon s. vom Dorf Tenna. Die Rabiusa
ist etwa 30 km lang und umfasst ein Einzugsgebiet von 138 km2. Sie erhält von beiden Seiten zahlreiche kleine Nebenbäche,
die in den Bündnerschieferhängen ein ganzes Netz von Wildbachrunsen ausgefressen haben und bei Regenwetter
starke Schlammfluten zu Thal wälzen, während sie sonst nahezu trocken liegen. Von ihnen ist besonders nennenswert die 7 km
lange Carnusa, die vom Bruschghorn herabkommt, im Carnusertobel mit weitem Bogen die Alp Carnusa umfliesst, dann einen schönen
Wasserfall bildet und bei Safien Platz von rechts mündet.
(Kt. Graubünden,
Bez. Hinterrhein).
2388-940 m. Linksseitiger Zufluss zum Hinterrhein; entsteht aus den Abflüssen des Lai Grand und Lai Pintg,
zweier
auf der Alp Annarosa am NO.-Hang der Pizzas d'Annarosa gelegener kleiner Seen, erhält dann vom Schamserberg her mehrere
Nebenadern und durchfliesst in ö. Richtung ein enges Tobel, um unterhalb Casti zu münden. Am Ausgang
des von rechts mündenden kleinen Nebenthales Val d'Era sprudelt in 1950 m eine Mineralquelle.
oder Rabiosa (Kt. Graubünden,
Bez. Plessur).
2300-640 m. Grösster Nebenfluss der Plessur; entsteht aus der Vereinigung der am O.-Hang
des Faulenberges (n. vom Stätzerhorn) entspringenden Wildwasser des Wititobels und Pargitschtobels mit dem
unterhalb der Witibrücke einmündenden beträchtlichen S.-Arm, der die vom Stätzerhorn im W. kommenden Wasser (Stätzerbach,
Alpbächli, Zugbächli) einerseits und die im O. am Parpaner Schwarzhorn und Weisshorn entspringenden Adern andererseits sammelt.
Wendet sich von unterhalb Churwalden an direkt nach N., bildet eine im Bündnerschiefer ausgewaschene wilde
Schlucht, in der die Mineralquellen von Passugg sprudeln, und mündet hinter Chur von links in die Plessur, nachdem ihr das die
Stadt Chur mit Licht versorgende Elektrizitätswerk Meiersboden kurz vorher einen grossen (160-400 PS liefernden) Teil ihres
Wassers entzogen hat. Von links erhält sie kleine Nebenadern aus dem Eggatobel, Oberhaustobel, Spundatschertobel
u. Trutztobel und von rechts solche vom Canal und Runcalier herab.
Ihre Wassermasse schwankt zwischen 0,29 m3 und 0,75 m3 in der Sekunde. Bildet bei trockenem Wetter einen bescheidenen
Bach mit (wegen des Fehlens von Gletschern in ihrem Einzugsgebiet) klarem Wasser, schwillt aber bei starken Regengüssen zu
einem «wilden» (rabiusa) und verheerenden Bergwasser
an, was schon ihr breites und schutterfülltes Bett bei Churwalden anzeigt. Am O.-Hang des Parpaner Schwarz- und Weisshorns liegen
die Quellenfassungen für die Wasserversorgung der Stadt Chur.