Rabe.
Über die Verbreitung der Krähenarten in Deutschland [* 2] hat Matchie Untersuchungen angestellt. Die Nebelkrähe (Corvus cornix) bewohnt vorzugsweise den Osten, die Rabenkrähe (C. corone) den Westen Deutschlands. [* 3] Das ausschließliche Gebiet der erstern, wo die Rabenkrähe nur in ganz vereinzelten Exemplaren anzutreffen ist, umfaßt ganz Pommern, [* 4] West- und Ostpreußen, [* 5] die östliche Hälfte von Brandenburg [* 6] sowie Schlesien. [* 7] Umgekehrt findet sich die Rabenkrähe, abgesehen von einigen nur vereinzelt vorkommenden Nebelkrähen, als Alleinherrscherin im südwestlichen Teile von Holstein, dem größten Teile von Hannover, [* 8] Oldenburg, [* 9] Braunschweig, [* 10] im Regierungsbezirk Erfurt, [* 11] in Reuß, [* 12] Sachsen-Koburg, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Weimar, Schwarzburg, [* 13] Waldeck, [* 14] Lippe, [* 15] Westfalen, [* 16] Hessen-Nassau, [* 17] Rheinprovinz, [* 18] Hessen, [* 19] Bayern, [* 20] Baden, [* 21] Württemberg [* 22] und Elsaß-Lothringen. [* 23]
Das Elbgebiet ist die Scheidegrenze zwischen beiden Arten, und naturgemäß kommen sie hier in ziemlich gleicher Anzahl vor. Auch hat man hier zahlreiche Bastarde beobachtet. Die dritte Art, die Saatkrähe (C. frugilegus), ist ziemlich gleichmäßig über ganz Norddeutschland verbreitet. Nur die Lüneburger Heide [* 24] scheint sie zu meiden. Gebirge sucht sie ebenfalls nicht auf und ist daher im Harz, im Thüringer Wald und im Riesengebirge nur in den Vorbergen zu treffen. In Süddeutschland ist die Saatkrähe selten; im Regierungsbezirk Trier, [* 25] in Elsaß- ^[BINDESTRICH] ¶
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Lothringen und in Bayern findet sie sich nur spärlich, in Baden an einigen Punkten des Bodensees als Brutvogel. Das mittlere Westfalen und ein Teil von Hessen-Nassau scheint diese Art ganz zu entbehren.