Rabattspar
anstalt,
eine nach dem Muster der Londoner General Expenditure Assurance Company mit dem Sitz in Berlin [* 3] 1881 ins Leben gerufene, bald aber wieder eingegangene Anstalt, welche es sich zur Aufgabe stellte, die bei Einkäufen gewährten Rabattsummen anzusammeln und verzinslich anzulegen. Der Umstand, daß der Rabatt mit Zins und Zinseszins nach einer gewissen Reihe von Jahren den Betrag der ursprünglichen Ausgabe erreicht, somit je nach Verlauf einer solchen Reihe die gesamte frühere Jahresausgabe wieder ersetzt würde, gab zur Wahl des Wortes »Ausgabenversicherung« Veranlassung.
Eine solche
Versicherung kann wohl durch die Rabattspar
anstalt ermöglicht werden, doch ist sie kein notwendiger
Bestandteil
derselben. Der eigentliche
Zweck der ist
Förderung der
Barzahlung und Beseitigung ungesunder, zu unwirtschaftlichen Einkäufen
reizender und zu
Opfern für Geschäftsmann und soliden
Käufer führender Borgwirtschaft. Sie ermöglicht zunächst die Gewährung
von
Rabatten in
Fällen, in welchen wegen Kleinheit der
Summe eine Auszahlung unmöglich wäre oder kaum
als Wohlthat empfunden würde. Indem sie aber diese kleinen Beträge sammelt und zinstragend anlegt, verbindet sie die
Sparkasse
mit der Rabattierung und steigert damit den
Reiz zur
Barzahlung. Einrichtungen der genannten Art bestehen auch heute noch in
kleinerm
Umfang, indem einzelne Geschäftsleute bei Verkäufen dem
Käufer auf
Wunsch leicht ansammelbare
Sparmarken geben und Rabattspar
vereine die
Barzahlung zu fördern suchen.