Rabat
(Rbat), Stadt an der Westküste von
Marokko,
[* 3] links an der Mündung des Bu-Regrag in den Atlantischen
Ozean, bildet mit dem gegenüberliegenden
Salé (Sla) eine Doppelstadt, welche nach
Lenz 35,000 Einw. zählt, davon ein Drittel
in
Salé. Während das letztere
Christen und
Juden völlig verschlossen ist, besteht in eine israelitische
Kolonie, hier leben
auch die wenigen europäischen Geschäftsleute. Beide
Städte sind von
Mauern (Rabat
sogar von zwei) umschlossen
gegen die räuberischen
Angriffe der
Berber, welche auch die Leitung zerstörten, die Rabat
früher mit
Wasser versorgte, während
dasselbe jetzt von Arabern in
Schläuchen zugetragen wird.
Die stark befestigte und mit 160
Geschützen besetzte Kasbah verteidigt die Stadt sowohl gegen
Angriffe von der
See
als vom Land her. Die
Frauen weben dauerhafte
Teppiche und flechten
Matten aus
Binsen; auch werden viele
Schuhe angefertigt und
ausgeführt. Die
Reede ist ohne
Schutz und die Flußmündung durch eine
Barre geschlossen, der Schiffsverkehr daher unbedeutend
(man führt
Getreide,
[* 4]
Öl,
Häute,
Flachs aus). Der
Handel richtet sich meist nach
England, ist aber seit der
Verlegung der ehemals in Rabat
bestehenden
Konsulate nach
Tanger sehr zurückgegangen.
Salé hat seinen
Namen von dem phönikischen
Sala
(»Felsen«),
das aber am linken
Ufer lag und das später durch eine römische
Kolonie eingenommen wurde. Rabat
, welches auch
S'lah
Dschedid
(»Neu-Salé«) heißt, ward im 13. Jahrh. durch
Jakub el Mansur erbaut und Rabat
el Fath (»das
siegreiche Feldlager«) genannt. ist Sitz eines deutschen
Konsuls.