Querfurt
,
vormals reichsunmittelbare Herrschaft
(Fürstentum) im obersächs.
Kreis,
[* 3] bestand aus der Herrschaft Querfurt
und
seit 1635 aus den magdeburgischen Ämtern
Jüterbog,
[* 4]
Dahme und
Burg, hatte ein
Areal von 468 qkm (8½ QM.),
20,000 Einw. und teilte sich in die
Kreise
[* 5] Querfurt
und
Jüterbog. Die edlen
Herren von Querfurt
stammen
von Burkhard von
Falkenstein (gest.
982) ab, dessen Enkel, der Benediktinermönch
Bruno von Querfurt
, 1009 als
Missionär in
Preußen
[* 6] seinen
Tod fand (s.
Bruno 2). Burkhard
III. erwarb 1136 die Burggrafschaft
Magdeburg
[* 7] (s. d.), ein andrer Burkhard (gest.
1273) folgte 1260 in
Mansfeld; dagegen setzte sein älterer
Bruder,
Gebhard III., die Hauptlinie Querfurt
fort.
Nach ihrem Aussterben mit
Bruno XI. 1496 fiel die Herrschaft Querfurt
an
Mansfeld. Im
Prager
Frieden 1635 erhielt
sie der
Kurfürst
Johann
Georg I. von
Sachsen,
[* 8] der sie als besonderes Reichsfürstentum seinem zweiten Sohn,
Herzog
August, dem
Stifter
der
Linie
Sachsen-Weißenfels, übertrug. Nach dem Aussterben derselben 1746 fiel das gesamte
Fürstentum Querfurt
an das Kurhaus
Sachsen zurück. Bei der
Teilung
Sachsens 1815 kam ersteres an
Preußen und gehört jetzt teils zum Regierungsbezirk
Merseburg
[* 9] in der
Provinz
Sachsen, teils zum Regierungsbezirk
Potsdam
[* 10] in der
Provinz
Brandenburg
[* 11] und zwar zu den
Kreisen
Querfurt
,
Eckartsberga und
Jüterbog.