Quercitron
(Quercitron
rinde), die von der äußern schwärzlichen
Schicht befreite und gemahlene
Rinde der Färbereiche
(Quercus velutina
Lam., Quercitron
tinctoria
Willd.), welche in
Pennsylvanien,
Georgia und
Südcarolina wächst. Das Quercitron
ist gelb oder
lederfarben, schmeckt zusammenziehend bitter und wird seit 1775 in immer größerer
Menge in der
Färberei benutzt. Es hat
andre gelbe Farbmaterialien zum größten Teil verdrängt, weil es viel reicher an
Farbstoff ist als diese und schönere
Resultate
gibt.
Das Quercitron
enthält einen eigentümlichen
Farbstoff, das
Quercitrin (s. d.), außerdem aber
Gerbstoff, welcher
beim
Färben störend wirkt. Man behandelt deshalb das Quercitron
mit
Säure und
Wasser und erhält auf solche
Weise aus 100 Teilen
Rinde 85 Teile
Quercétin industriel, welche ebenso große Färbkraft besitzen wie 250 Teile Quercitron.
Diese
Steigerung des Färbevermögens beruht
auf einer
Spaltung des
Quercitrins in
Quercetin (s. d.) und
Zucker.
[* 2] Zum
Zeugdruck benutzt man Abkochungen,
welche frisch angewendet werden müssen, flüssige
Extrakte von 10-20° B., die sich sehr gut halten, und ein unter dem
Namen
Flavin in den
Handel kommendes
Präparat, ein sehr feines, leichtes, olivengelbes bis dunkelbraune
Pulver, welches 16mal so stark
färbt als Quercitron
und aus
Quercitrin und
Quercetin besteht. Man erhält mit Quercitron
auf
Wolle,
Seide,
[* 3]
Baumwolle,
[* 4] je
nach der
Beize, gelbe, olivengrüne, graue, schwarze, resedafarbene
Töne.