(Feldkümmel, wilder
Thymian, Feldquendel, lat. Thymus Serpyllum, frz. thym
sauvage oder serpolet; engl. creeping thyme); ein bekanntes, auf trocknen Anhöhen wachsendes,
strauchartiges, ausdauerndes
Kraut aus der Familie der Lippenblütler, das ein starkes und angenehmes Aroma und
einen bitterlichen zusammenziehenden Geschmack hat. Man benutzt das in der Blüte gesammelte und getrocknete
Kraut (herba
Serpylli) zu stärkenden Bädern und zerteilenden Umschlägen, Kräuterkissen, auch zu Krankenthee. In den Apotheken wird
Spiritus Serpylli, ein weingeistiges Destillat, daraus bereitet und zu Einreibungen benutzt.
Aus dem trocknen
Kraut wird ferner mit Wasser das ätherische
Öl abdestilliert, das als Feldthymianöl
oder Serpylliöl (oleum Serpylli) unter den käuflichen ätherischen
Ölen vorkommt; es wird in deutsches und französisches
unterschieden, ersteres mit ca. 12 Mk. pro Kilo, letzteres mit 7,50 Mk.
notiert; es ist frisch bereitet blaßgelb, wird aber später bräunlich, ist dünnflüssig und besitzt den
starken, kräftigen Geruch der Pflanze in höchstem Grade. - Zoll: Getrockneter Q. gem. Tarif
Nr. 25 p 2, das äther.
Öl daraus Nr. 5 a.
Tourn. (Thymian, Quendel), Gattung aus der Familie der Labiaten, Halbsträucher oder kleine Sträucher mit kleinen,
ganzrandigen, gegenständigen Blättern, meist wenigblütigen Scheinquirlen, die bald entfernt voneinander, bald zu dichten
oder lockern Ähren oder Köpfchen zusammengedrängt sind, und meist rötlichen Blüten. 40 (80) Arten, besonders in den Mittelmeerländern.
Thymus SerpyllumL. (Feldthymian, Feld-, Hühnerpolei, Quendel), in ganz Europa,
[* 3] im mittlern und südwestlichen Asien,
[* 4] in Afrika
[* 5] und
Nordamerika,
[* 6] kleiner Halbstrauch mit niederliegendem, verästeltem Stengel,
[* 7] linealischen oder elliptischen, meist drüsig punktierten
und am Grund borstig gewimperten Blättern und blaß purpurroten Blüten, variiert stark in Behaarung und
Blattform, riecht, besonders gerieben, angenehm gewürzig und liefert ein ätherisches Öl (bis 0,4 Proz.). Das Kraut ist offizinell.
Thymus vulgarisL. (Gartenthymian, römischer Quendel), ein niedriger Halbstrauch in Südeuropa, in
Deutschland
[* 8] und noch in Norwegen
[* 9] häufig in den Gärten zum Küchengebrauch und der Bienen wegen kultiviert, hat einen aufsteigenden, ästigen
Stengel, linealisch-lanzettliche bis länglich-eiförmige, drüsig punktierte, sehr kurz behaarte oder kahle, am Rand umgerollte
Blätter und weißliche oder rötliche Blüten in ährig bis kopfig zusammengerückten Scheinquirlen. Das Kraut enthält ätherisches
Öl (bis 0,6 Proz.) und ist offizinell.