Quecksilber
,
versüßtes
, s. v. w.
Quecksilberchlorür.
Quecksilber,
versüßtes
4 Wörter, 56 Zeichen
Quecksilber,
versüßtes
, s. v. w.
Quecksilberchlorür.
Quecksilberchlorür
(Einfachchlorquecksilber
, Kalomel,
versüßtes
Quecksilber) Hg2Cl2 findet
sich in der Natur als Quecksilberhornerz, entsteht beim Erhitzen von überschüssigem Quecksilber in Chlor, wird aus Quecksilbe
roxydulsalzen
durch Chlornatrium oder Salzsäure, aus Quecksilbe
rchloridlösung durch schweflige Säure, im Sonnenlicht auch durch Oxalsäure
gefällt und wird dargestellt, indem man ein inniges Gemisch von Quecksilberchlorid und Quecksilber in
einem bedeckten eisernen Kessel erhitzt, bis die graue Mischung weiß geworden ist, dann auf den Kessel die untere Hälfte
eines Schwefelsäureballons kittet und stärker erhitzt, bis das Quecksilbe
rchlorür vollständig sublimiert ist.
Man erhält es als strahlig kristallinische, gleichsam geschmolzene, farblose Masse, welche ein gelbliches Pulver gibt. Treten
die Dämpfe des Quecksilbe
rchlorürs zugleich mit Wasserdampf in einen Ballon,
[* 4] so kondensiert sich das
Quecksilbe
rchlorür als zartes weißes Pulver (Dampfkalomel, englisches Kalomel). Das sublimiert Quecksilbe
rchlorür muß sorgfältig zerrieben und, um Spuren
von Chlorid zu entfernen, ausgewaschen werden. Quecksilbe
rchlorür ist geruch- und geschmacklos, in Wasser, Alkohol und Äther so gut wie unlöslich,
spez. Gew. 6,56, verflüchtigt sich,
ohne vorher zu schmelzen, zerfällt bei wiederholter Sublimation zum Teil in Chlorid und Quecksilber, scheidet auch am Licht
[* 5] Quecksilber aus und wird ebenso durch kochendes Wasser und kochende Säuren zersetzt; Alkalien, alkalische Erden und die Lösungen
der Kohlensäuresalze schwärzen es unter Abscheidung von Quecksilberoxydul, mit manchen Chloriden bildet
es lösliche oder unlösliche Doppelverbindungen. Quecksilbe
rchlorür dient als Arzneimittel bei vielen akut entzündlichen Affektionen, bei
Wassersucht, Milz-, Leber-, Lungenleiden, als abführendes Mittel, bei Brechdurchfall, Abdominaltyphus, Syphilis, äußerlich bei
Hornhautflecken, chronischen Geschwüren, breiten Kondylomen etc.; bei mehrtägigem Gebrauch entsteht leicht Speichelfluß. In der
Porzellanmalerei benutzt man es zum Vermischen mit Gold,
[* 6] um dieses möglichst dünn auftragen zu können;
auch hat man mit Quecksilberchlorür überzogenes oder imprägniertes Papier (Kalomelpapier) hergestellt, auf welchem eine Mischung von Gummilösung
mit unterschwefligsaurem Natron und Alaun
[* 7] unzerstörbare schwarze Schriftzüge hervorbringt. Mit chlorsaurem Baryt, Schellack
und Schwefel gibt es eine dunkelgrün brennende bengalische Flamme.
[* 8]