Quecke
16 Wörter, 113 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Quecke,
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Quecke,
Grasart, s. Agropyrum. ^[= Gärntn., Pflanzengattung aus der Familie der Gramineen (s. d.). Man kennt gegen 20 in den gemäßig ...]
[* 2] Gärtn. (Quecke), Gattung aus der Familie der Gramineen, [* 5] mit 3-15blütigen Ährchen, [* 6] welche mit ihrer breiten Seite der Spindel zugekehrt liegen (Unterschied von Lolium). [* 7]
Agropyrum repens Beauv. (Triticum repens L., s. Abbildung),
0,3-1 m hoch, mit aufrecht stehender Ähre, fünf- bis achtblütigen Ährchen und kriechender Wurzel,
[* 8] ist ein auf leichtem,
mürbem Ackerland und in Hecken in ganz Europa,
[* 9] Nordasien, Nordamerika
[* 10] u. Patagonien gemeines Unkraut, dessen schwach süßlich
schmeckende, oft mannithaltige Wurzelstöcke als Rhizoma graminis offizinell sind. In Südeuropa dienen
auch die Wurzelstöcke von Agropyrum acutum R. et S., Agropyrum pungens R. et S. und Agropyrum junceum Beauv. als Quecke
nwurzel.
Das einzig rationelle Mittel, die Quecke vom Acker zu vertilgen, besteht in energischer Schälarbeit, d. h. die Stoppel etc. wird auf 4-5 cm (so seicht wie möglich) mit dem drei- bis vierscharigen Schälpflug umgebrochen, mit einer schweren eisernen Walze festgewalzt, nach einiger Zeit, sobald die Quecke wieder Leben zeigt, scharf und klar geeggt; nach Abtrocknen der ausgeeggten Wurzeln wird wieder schwer gewalzt und nach Beginn der Ergrünung des Feldes auf 5-6 cm geschält u. s. f., bis man mit Sicherheit ein ferneres Fortwachsen der Quecke nicht mehr zu befürchten hat.
Die Quecke
nwurzeln sind außerordentlich reich an Nährstoffen, ihr Zuckergehalt steigt bis 22 Proz. 100 kg enthalten durchschnittlich 5 kg
Asche und darin 13 Proz. Kali, 12 Proz. Phosphorsäure und 25 Proz. Stickstoff. Dieses Stickstoffgehalts wegen ist das übliche
Verbrennen der Quecken äußerst verwerflich, da bei dieser Manipulation die wertvollen Stickstoffverbindungen
zerstört werden. Der Wert von 1000 kg (einem Fuder) Quecken hat einen Dungwert von ca. 15 Mk. Die vom Feld abgefahrenen Quecken
sind zu kompostieren und werden dadurch unschädlich.