Quassia
(Quassienholz, Bitterholz, lignum Quassiae
), ein Artikel des Droguenhandels, kommt in zwei verschiednen Sorten,
als Surinam- und Jamaikaquassiaholz
zu uns. Beide stammen von verschiednen Bäumen, die aber zu ein und derselben Familie,
den Simarubeen, gehören, und auch ein und denselben Bitterstoff enthalten, das am reinsten schmeckende Pflanzenbitter, das
sich auch isoliert darstellen läßt und dann Quassiin heißt. Es bildet weiße, außerordentlich bittere,
kristallinische Körner, die im Wasser schwer, in starkem Weingeist leicht löslich sind und beim Erwärmen wie ein
Harz schmelzen,
übrigens weder den Charakter einer Säure noch eines Alkaloids zeigen.
Für medizinische Zwecke soll nur das Surinamquassiaholz
verwendet werden, es stammt von Quassia
amara
(L.) und wächst in Surinam, dem holländischen Teil von Guiana, und sein
Holz bringen daher die Holländer in den Handel.
Man hat den Baum jedoch jetzt auch in Westindien und Brasilien angebaut. Es kommt in den Handel in Form fingerdicker langer
Stöcke bis armstarker Knüppel, öfter noch teilweise bedeckt mit der locker anhängenden, sehr dünnen
zerbrechlichen, schmutzig grauen und schwarzfleckigen Rinde. Das
Holz ist geruchlos, gelblich, dicht und fast ohne Poren,
mit sehr feinen Markstrahlen.
Das Quassienholz von Jamaika kommt von dem viel großartiger sich entwickelnden schlanken Waldbaume Picrasma excelsa (Quassia
excelsa), erscheint in Form 9-14 dm langer, bis 2 dm dicker Scheite, die mit einer fest anhängenden,
dicken braunschwarzen Rinde bedeckt sind. Das gelbliche
Holz ist sehr leicht und weich, großporig, aus hellern und dunklern
Schichten bestehend, mit breiten Markstrahlen. An Bitterstoff besitzt diese Sorte etwas weniger als die andre, daher der
Geschmack nicht so intensiv bitter ist; dagegen ist ein Gehalt an Gerbstoff vorhanden, der jener fehlt.
Mit einer Eisenlösung versetzt, bleibt daher ein Auszug des echten
Holzes ungetrübt, während sie in dem des andern einen
blaugrauen flockigen Niederschlag bewirkt.
Das Surinamholz wird in den Apotheken klein geschnitten und als bitterer
Thee verwendet, das wässerige
Extrakt (extractum quassiae
) daraus als ein bitteres Magenmittel gebraucht. Ein andrer bekannter Gebrauch, der sich natürlich
an die wohlfeilere Jamaikaware hält, ist der zu Fliegengift in Form von Absund und Fliegenpapier. Das
Holz ist käuflich
in ganzen Stücken sowie geraspelt und auf
Maschinen
in kleine Würfel geschnitten. Bei geraspelter Ware
zweiter Qualität von Jamaikaholz sind die Rindenstücke mit eingearbeitet; die Rinde ist indes ebenso bitterstoffhaltig
als das
Holz. - Zollfrei.