Quadrūpelallianz
(lat.-franz., »Bund von vier Mächten«),
Benennung mehrerer politischer Bündnisse neuerer Zeit zur
Abwehr eines politischen Übergewichts und zur Bewahrung des einmal bestehenden Staatensystems. Eine solche Quadrupela
llianz war
die im
Haag
[* 2] zwischen den
Generalstaaten, dem König von
Dänemark,
[* 3] dem
Kurfürsten
Friedrich
Wilhelm von
Brandenburg
[* 4] und dem
Herzog von
Braunschweig-Lüneburg geschlossene, welche die Unabhängigkeit der freien Reichsstadt
Bremen
[* 5] gegen
Schweden
[* 6] sichern, zugleich aber ein Gegengewicht gegen die
Politik
Ludwigs XIV. bilden sollte.
Von größerer Bedeutung war das Bündnis, welches durch den französischen Minister Dubois zwischen England, Frankreich und dem Deutschen Reich, unter Voraussetzung des Beitritts der Niederlande, [* 7] der aber erst und zwar nur teilweise erfolgte, gegen Spaniens Eroberungssucht zu stande kam.
Vgl.
Weber, Die Quadrupela
llianz vom Jahr 1718
(Prag
[* 8] 1887).
Quadrupela
llianzen waren auch das nach
Ausbruch des zweiten
Schlesischen
Kriegs (s.
Österreichischer Erbfolgekrieg) zwischen
Österreich,
[* 9]
England, den
Niederlanden und
Sachsen
[* 10] zu
Warschau
[* 11] geschlossene
Bündnis zur Wiedereroberung
Schlesiens und Wegnahme einiger brandenburgischen Besitzungen, die zwischen
Österreich und
Sachsen geteilt werden sollten;
dann der Vertrag der vier Großmächte Rußland, Preußen, [* 12] Österreich und Großbritannien [* 13] zu Chaumont zur Wiederherstellung und Erhaltung des europäischen Friedens;
der am zwischen Frankreich, England, Spanien [* 14] und Portugal zu London [* 15] abgeschlossene Vertrag zur Aufrechthaltung des konstitutionellen Prinzips auf der Pyrenäischen Halbinsel;
endlich das Bündnis zwischen Österreich, Preußen, England und Rußland vom zur Aufrechthaltung der türkischen Herrschaft in Asien [* 16] gegen Ägypten. [* 17] ¶