Quadratschrift,
s. Hebräische Sprache, S. 260.
6 Wörter, 48 Zeichen
s. Hebräische Sprache, S. 260.
Sprache. Die althebräische Sprache, welche von den Hebräern oder Israeliten zur Zeit ihrer nationalen Selbständigkeit, in ihren wesentlichsten Bestandteilen auch wohl schon von den in Palästina wohnenden alten kanaanitischen Völkerstämmen, bis in das 2. Jahrh. v. Chr. gesprochen und geschrieben wurde, bildet neben der arabischen, aramäischen, assyrisch-babylonischen Sprachgruppe einen Hauptast des semitischen Sprachstammes, welcher in den Ländern Vorderasiens, in Äthiopien, auf den phönikischen Kolonien, auf den Inseln des Mittelmeers und auf der Nordküste Afrikas heimisch war. In dieser kräftigen, grammatisch durchgebildeten, an Wortreichtum der arabischen aber nachstehenden Sprache liegen uns die ältesten semitischen Schriftstücke in den ältern Texten des Alten Testaments vor.
Der Name hebräische Sprache (laschon ibrith) war früh gebräuchlich, findet sich aber im Alten Testament nicht, dafür Jes. 19, 8. die poetische Benennung »Sprache Kanaans« (s'phat K'naan) und Jes. 36, 11. 13, Nehem. 13, 14 u. öfter j'hudit (»jüdisch«). Zur Zeit des Neuen Testaments verstand man unter hebräischer Sprache die vorwiegend aramäische Landessprache Palästinas. Erst in den chaldäischen Übersetzungen des Alten Testaments findet sich der Name »heilige Sprache« (lischon d'kudscha).
Althebräische Schriftdenkmäler sind die 24 Bücher des Alten Testaments (s. Hebräische Litteratur), eine 1868 in den Trümmern der moabitischen Stadt Dibon von dem Missionär Klein aufgefundene, 1870 von Ganneau und dem Grafen Vogüé veröffentlichte Inschrift des in der ersten Hälfte des 9. Jahrh. v. Chr. lebenden moabitischen Königs Mesa (vgl. Schlottmann, Die Siegessäule Mesas, Halle 1870), 20 Steine mit Schrift (vgl. Levy, Siegel und Gemmen, Bresl. 1869), jüdische Münzen aus der Makkabäerzeit (vgl. Madden, History of Jewish coinage, Lond. 1864) und die 1880 entdeckte Siloa-Handschrift. - Zeigt die hebräische Sprache im großen und ganzen auch viel Gleichmäßigkeit und Übereinstimmung in Form und Geist, so lassen sich doch mit Bestimmtheit in ihr zwei Perioden erkennen, von denen die eine, das sogen. goldene Zeitalter, die Schriften vor dem Exil, die andre, das silberne Zeitalter, die Schriften während desselben und nach demselben umfaßt.
Diesen Perioden geht eine Entwickelungsstufe der hebräisch-kanaanitischen Sprache voraus, auf der sie mit dem gemeinsamen Sprachstamm noch enger verbunden war, und welche zeigt, daß die hebräische Sprache seit den ältesten Zeiten die Sprache Palästinas war und, mit einigen dialektischen Verschiedenheiten, bereits von den alten heidnischen Stämmen gesprochen wurde. Eine strenge Abgrenzung beider Zeitalter ist aber bei der Eigentümlichkeit der hebräischen Litteratur nicht möglich.
Der ersten Periode gehören, abgesehen von den Spuren späterer Überarbeitung, Ordnung und Redaktion, die fünf Bücher Mosis, die Bücher Josua, der Richter, Samuels und der Könige, der größte Teil der Psalmen, die Sprüche Salomos, das Hohelied, das Buch Hiob und von den Schriften der ältern Propheten in chronologischer Reihenfolge Joel, Amos, Hosea, Jesaias, Micha, Zephanja, Habakuk, Nahum, Obadja, Jeremias, Hesekiel an. Vor und während der Vertreibung des israelitischen Volkes durch Nebukadnezar entstanden die Reden der beiden letztgenannten Propheten (Kap. 40-66 und frühere Kapitel des Jesaias), in denen sich bereits Anklänge an die Sprache Babylons, die den zweiten Zeitraum charakterisiert, finden.
Dieses goldene Zeitalter zeigt uns die hebräische Sprache im allgemeinen ungetrübt. Zeit, Ort, Eigentümlichkeit und Quellenverwertung der Schriftsteller geben dem einzelnen, namentlich bei historischen Texten, häufig eine merkliche Verschiedenheit; übrigens wird der gleiche Charakter, die Reinheit des Ausdrucks, der Schwung der Rede, die Einfachheit und Kürze bewahrt. Die Sprache der Dichter, von den prosaischen Texten verschieden, tritt durch einen in strenger abgemessenen parallelen Satzgliedern sich bewegenden Rhythmus, durch eigentümliche Wortbedeutung und Formbildung hervor.
In der zweiten Periode gewöhnten sich die Juden in Babylon bald an den dem Hebräischen nahe verwandten aramäischen Dialekt, welcher sich auch bei ihrer Rückkehr mehr ausbreitete, zumal die Sprache der Behörden und des Verkehrs die aramäische war. Daher schwand nach und nach die reine hebräische Sprache aus dem Leben und war nach einigen Jahrhunderten im Volksmund viel verdorbener, als sie in den gleichzeitig erscheinenden schriftstellerischen Erzeugnissen erscheint. Bei dem Übergewicht des Aramäischen bildete sich eine aramäisch-hebräische Sprache aus.
Die hebräische Sprache blieb mit mehr oder minder chaldäischer Färbung als heilige Sprache Eigentum der Priester und Schriftgelehrten, welche in ihr schrieben und sie zu gottesdienstlichen und pädagogischen Zwecken verwerteten. Dieser Periode (536-160) gehören die Bücher Esra und Nehemia, der Chronik, Esther, die prophetischen Bücher Jonas, Haggai, Zacharia, Maleachi und Daniel, von den poetischen der Prediger und viele Psalmen, rein an Sprache und von ästhetischem Wert, wie Psalm 120, 137,. 139 u. a., an. Aus der Erzählung Richt. 12, 6,. wonach die Ephraimiten im Gegensatz zu den im Osten des Jordans wohnenden Israeliten statt Schibbolet (Ähre) Sibbolet sagten, also das sch nicht sprechen konnten, und aus Neh. 12, 23. und 24, wo von einer aschdodischen Aussprache die Rede ist, schließt man auf dialektische Verschiedenheiten der hebräischen Sprache.
Einzelne Eigentümlichkeiten beider Perioden gehören der frühern Volkssprache des nördlichen Palästina an. Mit dem allmählichen Absterben der althebräischen Sprache und dem Abschluß des Kanon pflanzte sich dieselbe bis zum 10. Jahrh. ohne Grammatik und Lexikographie, nur durch Überlieferung der jüdischen Gelehrten und durch den bis auf unsre Zeit erhaltenen Gebrauch beim jüdischen Gottesdienst fort. Tiefe, lebendige Kenntnis der Ursprache beweisen die älteste griechische, vermutlich unter Ptolemäos Philadelphos zu Alexandria veranstaltete Bibelübersetzung der 70 Dolmetscher (Septuaginta) und die chaldäischen Übertragungen (Targumim) des Jonatan ben Usiel und Onkelos.
Nach der Rückkehr der Juden aus dem babylonischen Exil (536) hörte die hebräische Sprache nach und nach als Umgangssprache auf und erhielt sich nur in den Kreisen der Gebildeten, bis sie im 2. Jahrh. durch das Griechische verdrängt und nur noch als Schrift- und Kultussprache benutzt wurde. Denn die gelehrten Leiter des in hebräischer Schrift fortgeführten Gottesdienstes, die Übersetzer der biblischen Vorlesungen in den Synagogen, die Gesetzlehrer überhaupt bildeten sie, unterstützt durch eine lebendige traditionelle Sprachkenntnis, zu einer religiösen Gelehrtensprache aus, die in ähnlicher Weise wie das Lateinische im Mittelalter benutzt wurde.
Diese Gelehrtensprache, deren sich vorwiegend Rabbiner bedienten, nannte man wenig korrekt die rabbinische, richtiger die neuhebräische Sprache. Sie ist die durch die veränderten Lebensverhältnisse, durch neue Rechtsbegriffe u. a. teils erweiterte, teils umgebildete hebräische Sprache Die Umbildung der aus dem Aramäischen und aus den klassischen Sprachen, besonders dem Griechischen, aufgenommenen Wörter geschah nach Geist und Form des Althebräischen, so daß die fremden Bestandteile oft als echt semitisch erscheinen. In dieser neuhebräischen Sprache sind bis zum 9. und 10. Jahrh. abgefaßt: die Mischna (s. Talmud), ältere Teile der Liturgie, die aber noch echte biblische Färbung tragen, einzelne Partien des Talmuds, die Tossefta (s. d.) und die Midraschim (s. d.). Die Sprache der Mischna, das Vorbild späterer Schriften, entlehnt dem Aramäismus Flexionen und Derivationen, neue Wortbildungen, Konstruktionen, Verbalstämme, nimmt Bezeichnungen für Abstrakta und Konkreta aus der griechischen Umgangssprache u. a. auf und bürgert so die Barbarismen in die ein. hebräische Sprache
Vom 10. Jahrh. ab bedienten sich die gelehrten Juden, die zahlreichen Theologen, Philosophen, Historiker, Dichter, Exegeten, Grammatiker u. a., in allen Ländern wieder der hebräischen Sprache als Büchersprache. Diese, oft ein treues Abbild des Althebräischen, ist das Ergebnis rein gelehrten Strebens. Neue Wörter, Kunstausdrücke, Partikeln zur Satzverbindung entstehen, ja bei der Übersetzung der philosophischen Schriften der Araber muß eine neue Terminologie, eine an die arabische Grammatik sich anlehnende Ausdrucksweise für neue Begriffe und Denkformen, geschaffen werden.
Mit dem Aufblühen der arabischen Wissenschaften näherte sich die neuhebräische Sprache wieder der Reinheit des Althebräischen, ging aber über dasselbe in Wortvorrat, Neubildungen, Aufnahme fremdsprachlicher Elemente hinaus. (Über die in neuhebräischer Sprache geschriebenen Werke jüdischer Autoren s. Jüdische Litteratur.) In den slawischen Ländern ist die neuhebräische Sprache im letzten Jahrhundert als vorzügliches Kulturelement gehandhabt worden.
Sie hat den Juden in Polen und Rußland das europäische Wissen, die Litteratur der zivilisierten Welt, Geschichte und Politik vermittelt; sie hat einzelne Dichter erweckt, in deren Poesien die Sprache Jesajas' in verjüngter Gestalt wieder auflebte. Wir nennen hier den Dramatiker A. B. Löwensohn in Wilna, den Novellisten und Romanschriftsteller A. Mape, den Gelehrten und Übersetzer R. Schulmann in Wilna, den Journalisten P. Smolensky, Herausgeber des »Haschachar« und trefflicher Schilderungen aus dem jüdischen Volksleben Rußlands, den Dichter M. L. Lilienblum, S. Mandelkern, Verfasser einer Geschichte Rußlands in hebräischer Sprache, die Schriftstellerin und Übersetzerin Mirjam Markel in Subolk, Hebräische Rabbinowicz in Petersburg (»Lehrbuch der Mathematik, Physik und Chemie«),
S. J. Abramovitz in Sitomir (über jüdisches Erziehungswesen in Rußland und Romane aus dem jüdischen Volksleben), den Novellisten J. Baermann in Taer, den Verfasser kritisch-historischer Werke über Kabbala, D. Kahane in Odessa, Josua Chaimowitz in Dünaburg, den geistreichen Publizisten und Redakteur der in hebräischer Sprache zu Lyck seit 1857 erscheinenden Wochenschrift »Hamagid«, D. Gordon, und den Lieblingsdichter der russisch-jüdischen Jugend, L. Gordon.
Die althebräische Schrift, wie sie auf der Inschrift des Mesa, aus makkabäischen Münzen und alten Steinen sich zeigt, stammt wahrscheinlich aus Babylon und wurde auch von den Phönikern gebraucht. Aus ihr ging die etwas abweichende aramäische Schrift hervor, von der eine Abart, die palmyrenische Schrift (auf den Denkmälern Palmyras), uns bekannt ist. Diese beiden Arten faßt man als assyrische Schrift zusammen, und aus ihr schufen die jüdischen Bibelschreiber (soferim).
Zum Gebrauch der heiligen Urkunden eine Schrift, die mit geringen Abänderungen sich bis heute als hebräische Quadratschrift erhalten hat. Die Samaritaner bewahrten die althebräische Schrift. Aus der Quadratschrift rundeten sich die rabbinische, im Vulgärjüdischen Raschi-K'saw, d. h. Schrift Raschis, dessen populär gewordene Kommentare in diesen Charakteren gedruckt sind, und die Kursivschrift ab. Das Hebräische wird, wie alle semitischen Sprachen mit Ausnahme des Äthiopischen, von der Rechten zur Linken geschrieben und gelesen.
Das Alphabet (s. die »Schrifttafeln«) besteht aus folgenden 22 Konsonanten, von denen 3 auch Vokalpotenz haben: Aleph (^, spiritus lenis), Beth (b), Gimel (g), Daleth (d), He (h), Waw (w, wie das englische w) ^[offenbar unrichtig, das Waw ו entspricht dem deutschen w], Zajin (z nach französischer Aussprache), Chet (ch, starker Kehlhauch), The (t), Jod (j), Kaph (k, ch), Lamed (l), Mem (m), Nun (n), Samech (s), Ajin (^, eigentümlicher Kehllaut), Pe (p, ph), Szade (starkes s), Koph (q), Resch (r), Szin (s) und Schîn (sch), Taw (t, th).
Die Konsonanten werden auch als Zahlzeichen benutzt. Am Ende anders als in der Mitte und am Anfang des Wortes werden Kaph, Mem, Nun, Pe und Szade geschrieben (Finalbuchstaben). Sechs Konsonanten, Beth, Gimel, Daleth, Kaph, Pe und Taw, sind uns in doppelter Aussprache überkommen: in härterer (literae tenues) und in weicherer (l. aspiratae). Die hebräische Sprache wurde ohne Vokalzeichen geschrieben, erst um das 7. Jahrh. n. Chr. wurden diese fixiert. Es hat sich aber eine zwiefache Aussprache der hebräischen Vokale erhalten, die nach dem Weg, den sie zu uns genommen, die portugiesische (bei den Philologen übliche) und polnische Aussprache genannt wird.
Die Interpunktions- und Tonzeichen der hebräischen Sprache (beim Vortrag des Pentateuchs und andrer Bibelstücke in den Synagogen als Deklamationszeichen gebräuchlich) sind später entstanden und als Accente über und unter den Wörtern der Bibel zu finden. Die Accente in Hiob, in den Sprüchen, Psalmen sind von denen der übrigen Bücher verschieden. Die Wortbildung geschieht entweder durch den Wechsel der Vokale oder durch Anfügung von Buchstaben und Silben. Ursprünglichster und einfachster Bestandteil der Sprache ist das Pronomen;
der Artikel ha, stets mit dem Wort, vor dem er steht, verbunden, scheint aus hal (arab. al) entstanden zu sein;
der wichtigste Redeteil, das Verbum (starkes und schwaches Verbum), wird in sieben Konjugationen (bei den hebräischen Grammatikern Formationen) flektiert, wodurch die verschiedensten Bedeutungen ausgedrückt werden. Es hat zwei
Zeitformen, Perfektum und Imperfektum; dann einen Imperativ, Infinitiv und ein Partizipium, durch welche wie auch durch Umschreibung alle Formen gebildet werden. Das Nomen (mit zweifachem Geschlecht) ist meistens vom Verbum abzuleiten und wird durch Präfixe und Suffixe, durch eine Art Genitivbezeichnung (status constructus) in seine verschiedenen Beziehungen gebracht. Die Syntax der hebräischen Sprache ist um so wichtiger, da die Wortgestalt nicht immer vollkommen ausgebildet ist und der richtige Sinn des Textes sich nur durch ein genaues Beobachten des Wortes in seiner Stellung und Ordnung im Satz ergibt.
Was die grammatische Bearbeitung der hebräischen Sprache anbelangt, so liegen die umfangreichsten Erklärungen im Talmud und Midrasch vor (vgl. A. Berliner, Beiträge zur hebräischen Grammatik im Talmud und Midrasch, Berl. 1879). In der Zeit zwischen dem Abschluß des Talmuds und der grammatischen Bearbeitung der Sprache (10. Jahrh.) ward die Bibel vokalisiert, mit Accenten versehen und die Sammlung kritischer Bemerkungen, die sogen. Massora (s. d.), veranstaltet, die allen spätern Bibeltexten zu Grunde liegt.
Als Verfasser grammatischer, lexikalischer und exegetischer Schriften sind zu nennen: Rabbi Saadja (gest. 942), der den frühsten lexikalischen Versuch machte;
Rabbi Jehuda Chajjug (arab. Abu-Zakarja-Jachja) um 1000;
Rabbi Jona (arab. Abu'-l-Walid Marwan ibn Ganach) um 1030;
Rabbi Menachem ben Seruk (zu Anfang des 11. Jahrh.), Verfasser eines Wörterbuchs nach Anordnung der Stämme;
Rabbi Jehuda ibn Koreisch;
Rabbi Salomo Parchon;
die Familie Kimchi, deren bedeutendstes Glied, Rabbi David Kimchi um 1200), Verfasser des »Wurzelbuchs« war;
Rabbi Joseph Kaspi und Efodi;
Raschi, d. h. Rabbi, Salomo ben Isaak (gest. 1105);
Rabbi Abraham ibn Esra (gest. 1168);
Rabbi David Kimchi und Tanchum aus Jerusalem, bedeutende Exegeten;
Elia Levita (gest. 1549), der Lehrer von Fagius und Münster, ein scharfsinniger und bedeutender Grammatiker und Lexikograph;
Rabbi Salomo ben Melech (16. Jahrh.) u. a. Das Studium der hebräischen Sprache ging am Ausgang des 15. und Anfang des 16. Jahrh., durch die Reformation gefördert, von der jüdischen Überlieferung beeinflußt, zu den Christen über und fand in Reuchlin (gest. 1522) einen würdigen Vertreter, dessen Arbeiten jedoch von den vollkommnern Sebastian Münsters (gest. 1552) und Johann Buxtorfs (gest. 1629) verdrängt wurden.
Eine neue Ära für das Hebräische begann mit der Erforschung der semitischen Schwestersprachen. Zunächst wußten A. Schultens (gest. 1750) und Nik. Wilh. Schröder (gest. 1798), die Repräsentanten der sogen. holländischen Schule, das Arabische für die hebräische Forschung zu benutzen; in der Folge nahmen besonders die deutschen Grammatiker auch andre Idiome, namentlich das Aramäische und Altarabische, zur Erklärung der hebräischen Spracherscheinungen zu Hilfe. Besondere Verdienste haben sich in unserm Jahrhundert Gesenius, Ewald und J. Olshausen um die hebräische Sprache erworben.
Als die vorzüglichsten Grammatiken sind zu nennen: Ewald, Ausführliches Lehrbuch der hebräischen Sprache (8. Aufl., Götting. 1870), und dessen kleinere Grammatik (4. Aufl., das. 1874);
Gesenius, Grammatisch-kritisches Lehrgebäude der hebräischen Sprache (Leipz. 1817, 2 Bde.);
Derselbe, Hebräische Grammatik (24. Aufl., neu bearbeitet von E. Kautzsch, das. 1885);
J. Olshausen, Lehrbuch der hebräischen Sprache (Braunschw. 1861);
Böttcher, Ausführliches Lehrbuch der hebräischen Sprache (hrsg. von F. Mühlau, Leipz. 1866-68, 2 Bde.);
A. Müller, Hebräische Schulgrammatik (Halle 1878);
B. Stade, Lehrbuch der hebräischen Grammatik (1. Teil, Leipz. 1879);
König, Historisch-kritisches Lehrgebäude der hebräischen Sprache (das. 1881).
Von lexikalischen Werken verdienen Hervorhebung: Gesenius, Thesaurus linguae hebraicae (vollendet von Rödiger, Leipz. 1829-58, 3 Bde.);
Derselbe, Handwörterbuch (9. Aufl. von Mühlau und Volck, das. 1883; lateinische Ausg., 2. Aufl. 1846);
Fürst, Handwörterbuch (3. Aufl. von Ryssel, das. 1876).
Die Geschichte der hebräischen Sprache behandelten Gesenius, Geschichte der hebräischen Sprache und Schrift (Leipz. 1815); Ewald und Dukes, Beiträge zur Geschichte der ältesten Auslegung und Spracherklärung des Alten Testaments (Stuttg. 1844, 3 Bde.); Renan, Histoire et système des langues sémitiques, Bd. 1. (4. Aufl., Par. 1864), und L. Geiger, Das Studium der hebräischen Sprache in Deutschland vom Ende des 15. bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts (Bresl. 1870).
Vgl. Steinschneider, Bibliographisches Handbuch über die Litteratur der hebräischen Sprachkunde (Leipz. 1859).