Pyrrhos
,
Achilleus' Sohn, s. Neoptolemos.
Pyrrhos
473 Wörter, 3'055 Zeichen
Pyrrhos,
Achilleus' Sohn, s. Neoptolemos.
Pyrrhos,
König von
Epirus, Sohn des Äakides, aus einem
Geschlecht, das von Pyrrhos
oder
Neoptolemos
(s. d.), dem Sohn des
Achilleus, und Lanassa, der Enkelin des
Herakliden
Hyllos, abgeleitet wurde, geboren um 318
v. Chr., bestieg
zwölf Jahre alt den väterlichen
Thron,
[* 2] ward aber um 301 wieder von demselben gestoßen und begab sich nun zu
Demetrios
Poliorketes,
dem Gemahl seiner
Schwester Deidamia, sodann nach
Alexandria, wo er sich die
Gunst des
Ptolemäos erwarb
und sich mit einer Stieftochter desselben vermählte.
Von seinem Schwiegervater unterstützt, gelangte er 295 wieder in den
Besitz des väterlichen
Reichs und setzte sich von hier
aus 287 auch in den
Besitz von
Makedonien, welches er jedoch nach sieben
Monaten wieder verlor. Von den
Tarentinern gegen die
Römer
[* 3] zu
Hilfe gerufen, schiffte er sich im Frühjahr 280 mit 25,000 Mann und 20
Elefanten dahin ein,
um sich ein griechisch-italisches
Reich zu erobern. Er gewann bei
Heraklea am
Flusse Siris einen
Sieg über den römischen
Konsul
Pyrrhos
Valerius Lävinus und drang dann bis nach Anagnia gegen
Rom
[* 4] vor, mußte aber von da wieder umkehren,
da der
Konsul Lävinus in
Kampanien ein neues
Heer gesammelt hatte und ein zweites
Heer aus
Etrurien zum
Schutz von
Rom herannahte.
Die Versuche, welche er hierauf machte, einen vorteilhaften Frieden mit den Römern zu schließen, scheiterten an deren Mut und Vaterlandsliebe. 279 gewann er zwar noch einen Sieg bei Asculum in Apulien, aber mit so großem Verlust (daher Pyrrhussieg einen Sieg bedeutet, dessen Gewinn durch den Verlust überboten wird), daß er, des Kriegs mit den Römern müde, es vorzog, einer Einladung der Syrakusaner zu folgen, die ihn um Hilfe gegen die Karthager baten. Er führte hier den Krieg anfangs mit großem Glück, so daß er sich der ganzen Insel, mit Ausnahme von Lilybäum und Messana, bemächtigte.
Indes die Strenge und Willkür, mit der er die Herrschaft ausübte, rief bald Aufstände in den Städten hervor. Dies und die Nachricht, daß die Römer in Unteritalien große Fortschritte machten, bestimmten ihn, 276 nach Italien [* 5] zurückzukehren. Er erlitt aber auf der Überfahrt durch einen Angriff der Karthager und durch Sturm einen großen Verlust und wurde 275 von M. Curius Dentatus bei Benevent völlig geschlagen. Er kehrte daher noch 274 nach Epirus zurück. Von hier aus gelang es ihm, sich noch einmal auf kurze Zeit Makedoniens zu bemächtigen. 272 unternahm er dann, von dem Spartaner Kleonymos eingeladen, einen Feldzug nach dem Peloponnes in der Hoffnung, in Griechenland [* 6] Eroberungen machen zu können. Ein Versuch, Sparta einzunehmen, schlug aber fehl, und als er sich darauf gegen Argos wandte, wurde er, in der Stadt gegen die Übermacht der Feinde kämpfend, durch einen vom Dach [* 7] herabgeworfenen Ziegelstein getötet. Auf dem Thron von Epirus folgte ihm sein zweiter Sohn, Alexander. Sein Leben beschrieb Plutarch.