Pyridinbasen
,
die
Homologen des
Pyridins,
Derivate, in denen
Wasserstoff des
Pyridins durch Alkylreste ersetzt ist. Man
nennt die Methylpyridine, C6H7N = C5H4(CH3)N ^[C6H7N(CH3N)],
Pikoline, die Dimethylpyridine, C7H9N
,
Lutidine, die Trimethylpyridine, C8H11N , Collidine u.s.w. Die Pyridinbasen
entstehen allgemein
bei der trocknen
Destillation
[* 2] stickstoffhaltiger Kohlenstoffverbindungen und finden sich zugleich mit den
Chinolinbasen im
Steinkohlenteer und namentlich im
Knochenöl und in
Dippels Öl.
Viele Pyridinbasen
können auf synthetischem Wege erhalten werden und entstehen bei der
Destillation von
Alkaloiden. Sie sind farblose
Flüssigkeiten von sehr unangenehmem
Geruch; die Löslichkeit der höhern
Glieder
[* 3] in Wasser ist geringer als die des
Pyridins
selbst. Durch Salpetersäure und
Chromsäure werden sie nur schwierig angegriffen, wodurch sie sich von
den isomeren Anilinderivaten unterscheiden. Die
Alkyle werden
in den Pyridinbasen
durch Kaliumpermanganat zu
Carboxylen oxydiert, wodurch
die Pyridincarbonsäuren entstehen. Mit Säuren geben die Pyridinbasen
krystallisierende
Salze. In
Deutschland
[* 4] werden sie wegen ihres
abscheulichen
Geruchs zur Denaturierung von
Spiritus
[* 5] benutzt. -
Vgl. von Buchka, Die Chemie des Pyridins und seiner Derivate (Braunschw. 1889-91).