Pyrheliometer
(griech.), von Pouillet angegebenes Instrument zur Ermittelung des Betrags der unsrer Erdoberfläche zugestrahlten Sonnenenergie durch Messung der Wärmemenge, welche die Sonnenstrahlen, wenn sie von einer Fläche von bestimmter Größe vollständig absorbiert werden, hervorbringen (s. Figur). Dasselbe besteht aus einem Thermometer, dessen Kugel sich inmitten eines cylindrischen Gefäßes aus dünnem Silberblech befindet, welches mit Wasser gefüllt ist. Die aus dem Gefäß hervortretende Thermometerröhre ist von einem Messingrohr umhüllt, das seitlich behufs Ablesung des Thermometerstandes einen Schlitz trägt. Auf dem Messingrohr ist noch eine Metallscheibe von gleichem Durchmesser wie das silberne Gefäß aufgesetzt. Damit die Sonnenstrahlen den mit Kienruß geschwärzten und dadurch zur Wärmeaufsaugung vorzüglich geschickt gemachten Boden des Silbergefäßes senkrecht und somit in möglichst günstiger Richtung treffen, braucht man das Instrument nur so gegen die Sonne zu stellen, daß der Schatten des Silbergefäßes genau auf jene Metallscheibe fällt. Beobachtet man nun das Steigen des Thermometers während fünf Minuten, so kann man, da man das Gewicht des im Gefäß enthaltenen Wassers kennt, die Anzahl der Wärmeeinheiten angeben, welche die geschwärzte Oberfläche während dieser Zeit von der Sonne empfing. Eine Wärmeeinheit ist nämlich diejenige Wärmemenge, welche erforderlich ist, um 1 kg Wasser um 1° (C.) zu erwärmen. Freilich hat die Kienrußfläche unterdessen auch Wärme durch Ausstrahlung gegen den Himmelsraum verloren; man bestimmt diesen Verlust, indem man nachher im Schatten das Sinken des Thermometers während fünf Minuten beobachtet, und rechnet ihn der zuerst gefundenen Wärmemenge hinzu. Fügt man ferner noch hinzu den Verlust, welchen die Strahlen beim Durchgang durch die Atmosphäre erleiden, so findet man, daß die der Erde im Lauf eines Jahrs von der Sonne zugestrahlte Wärmemenge im stande sein würde, eine den Erdball umgebende Eisrinde von 30 m Dicke zu schmelzen.
^[Abb.: Pyrheliometer.]