Puzzuoli
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Stadt, s. Pozzuoli.
Puzzuoli
4 Wörter, 30 Zeichen
Puzzuoli,
Stadt, s. Pozzuoli.
Kreishauptstadt in der ital. Provinz Neapel, [* 3] 11 km westlich von der Stadt Neapel auf einer vorspringenden Landspitze am Golf von Pozzuoli gegenüber dem Vorgebirge Misenum gelegen, mit Neapel durch Dampftramway verbunden, hat eine Kathedrale, ein Spital, ein Seminar, Fabrikation von Seife, eine neue große Schiffswerfte (Armstrong), Handel, Schiffahrt und (1881) 11,967 Einw. Im Hafen von Pozzuoli sind 1885: 578 Schiffe [* 4] mit 61,864 Ton. eingelaufen. Pozzuoli ist Bischofsitz.
Nach der Stadt hat die vulkanische Puzzolanerde ihren Namen. Pozzuoli steht an der Stelle des alten Puteoli (s. d.), einer der reichsten Handelsstädte des Altertums, von welcher noch bedeutende Überreste vorhanden sind, so namentlich die Trümmer eines Tempels des Augustus (jetzt Kathedrale), die berühmten Ruinen des sogen. Serapistempels (Rundbau), Ruinen von Tempeln des Neptun und der Diana, eines Amphitheaters aus der Zeit der Flavier (mit Raum für 30,000 Zuschauer), des großen alten Hafens u. a. Die Umgebung der Stadt ist verödet und von Malaria heimgesucht, bietet aber eine große Zahl merkwürdiger Naturerscheinungen dar.
Hiervon sind insbesondere zu erwähnen: die Solfatara (s. d.);
das königliche Jagdschlößchen Astroni mit dem in einem Krater [* 5] liegenden Jagdpark;
der ehemalige See von Agnano (s. d.) mit Dampfbädern und der bekannten Hundsgrotte (s. d.) am Südrand;
der Monte Nuovo, eine vulkanische Erhebung von 140 m Höhe, welche erst 1538 entstand;
der Lukriner See (s. d.);
der Averner See (s. d.);
die Sibyllengrotte an der Südseite des letztern;
die Bäder des Nero, eine Grotte mit heißer Quelle, [* 6] zu der man durch Höhlen und einen 74 m langen Stollen hinabdringt;
die Ruinen von Bajä und Cumä (s. d.) sowie von Villen, an die sich die größten Namen der Römerzeit knüpfen. S. »Karte der Umgebung von Neapel«.