Pumpernickel
,
ein in Westfalen,
[* 2] besonders im
Münsterschen und Osnabrückischen, aus dem ganzen
Korn des Roggens unter
Zusatz von Sauerteig bereitetes grobes schwarzes
Brot
[* 3] in großen, meist viereckigen Laiben, wovon ein einziger bis 30 kg wiegt.
Es gehört dazu eine eigentümliche Behandlung des
Teiges und des
Feuers, da das Gebäck 12–14
Stunden
im
Backofen stehen muß. In neuerer Zeit kommt Pumpernickel
vielfach auch in den
Handel. Unter den zahlreichen Etymologien für dieses
Wort ist die wahrscheinlichste die, nach der es von einer Bezeichnung dieses
Brotes seitens der Stadt
Osnabrück
[* 4] abgeleitet wird, die bei einer Hungersnot um 1400 für die städtischen
Armen
Brot backen ließ und dies bona panicula,
nannte, woraus im Volksmund korrumpiert das Wort Pumpernickel
entstand; der
Turm,
[* 5] in dem der betreffende Magistratsbackofen lag, wird
noch jetzt Pernickel genannt.
Pumpernickel
heißt auch ein Zuckergebäck, das mit Zusatz von grob geschnittenen süßen
Mandeln, Citronat und
verschiedenen
Gewürzen in längliche
Brote geformt, auf einem
Blech gar gebacken, noch warm in Scheiben zerschnitten und so
nochmals gebacken wird.