Pulsatilla
Mill.
(Küchenschelle),
Gattung aus der
Familie der
Ranunkulaceen, oft mit der
Gattung
Anemone vereinigt, ausdauernde,
zottig behaarte
Kräuter mit doppelt fiederschnittigen oder doppelt dreischnittigen Blättern, einfachem, einblütigem, oberhalb
der Mitte von einer Blätterhülle umgebenem
Schaft, hüllenlosem, blumenartigem, abfallendem Perigon
u. durch den bleibenden, sehr langen, zottigen
Griffel geschwänzten Karpellen. Pulsatilla
pratensis Mill. (kleine
Küchenschelle,
Windblume,
Osterblume, s. Tafel
»Giftpflanzen
[* 2] I«),
[* 3]
mit grundständigen, zottigen, gestielten, zwei- bis dreifach fiederspaltigen Blättern mit linienförmigen Abschnitten, 5-18 cm langen, einblütigen Blütenschäften, überhängender, glockenförmiger, außen sehr zottiger, dunkel gefärbter Blüte [* 4] und zahlreichen trocknen, langgeschwänzten, einsamigen Karpellen, wächst in fast ganz Europa [* 5] und Sibirien an sandigen, sonnigen Stellen. Das frische Kraut ist giftig;
es schmeckt brennend scharf, und beim Zerreiben verflüchtigt sich ein sehr scharfer Stoff, welcher die Augen zu Thränen reizt;
aus dem wässerigen Destillat scheidet sich Anemonin ab.
Ebenso verhält sich das
Kraut von Pulsatilla
vulgaris Mill. (große
Küchenschelle), mit aufrechter, mehr bläulichvioletter, nur an der
Basis glockenförmiger
Blüte;
beide waren früher offizinell, werden jetzt aber nur noch selten angewandt.