Pulci
(spr. -tschi), Luigi, ital. Dichter, geb. 15. Aug. 1432 zu Florenz, [* 2] stand mit Lorenzo de' Medici in vertrautem Verhältnis, ward 1470 von ihm in polit. Angelegenheiten nach Neapel [* 3] und mehrern Städten Oberitaliens gesandt und starb Okt. oder Nov. 1484 auf einer Reise nach Venedig. [* 4] Er schrieb ein Rittergedicht in 28 Gesängen: «Il Morgante» (meist «Il Morgante maggiore» genannt), worin er Abenteuer Rolands, Rinaldos, des Riesen von Morgante u. a. erzählt und mit kecker Laune die Florentiner [* 5] Bänkelsänger nachahmt und teilweise parodiert. Das Werk erschien Venedig 1481, vollständig 1483 (2 Bde., Flor. 1855; Mail. 1875). Er verfaßte ferner burleske Sonette, Strambotti und eine Novelle in Prosa. –
Vgl. Lettere di L. Pulci
a
Lorenzo il Magnifico (hg. von Bongi, 2. Aufl., Lucca
[* 6] 1886).