Ptah
[* 1]
(Phtha), ägypt. Gott, eigentlich der Bildner, der Weltbaumeister, das Urfeuer, die Urwärme
und daher der materielle
Urheber der Entstehung und
Entwickelung der
Dinge. Bei
Manethos steht
er an der
Spitze der Götter
dynastien
und soll 9000 Jahre lang vor den andern
Göttern regiert haben. Als Gott des
Lichts, das alles in seiner
wahren Gestalt zeigt, ist Ptah
zugleich der
Geist der
Wahrheit, als Gott des himmlischen
Lichts zugleich
Herr des
Himmels. Bei den
Griechen heißt Ptah
Hephästos.
[* 3]
Abgebildet findet er sich als unwandelbarer Gott in mumienhafter Umhüllung
[* 1]
(Fig. 1), in der
Hand
[* 4] die Zeichen der Herrschaft:
Geißel und
Zepter oder den sogen. Nilmesser (ein
Ring mit gleichlaufenden Querriegeln), wohl um ihn als
den
Geist der
Ordnung, des
Maßes und
Gesetzes zu bezeichnen, oder als bärtiger
Zwerg oder in unentwickelter Kindesgestalt (Ptah
-Embryon
oder Ptah
-Patäk,
[* 1]
Fig. 2, um den noch unförmlichen Zustand der
Welt anzudeuten, in welchem die »Urwärme« entstand), nicht
selten mit dem (ihm heiligen) Skarabäus, statt des Menschenkopfes, auf den
Schultern.
Als Weltschöpfer heißt er auch Tatenen; das
Wesen des Ptah
und das des
Osiris
[* 5] vereinigt der Ptah
-Sokar-Osiris. Als
Gattin des
Ptah
erscheint
Sechet, beider Sohn ist
Imhotep
[* 6] (Imuthes). Die Hauptstätte seiner Verehrung war
Memphis, wo er einen prächtigen,
von
Menes erbauten
Tempel
[* 7] hatte, der von den folgenden
Königen mit kolossalen Bildwerken ausgestattet ward.
Kambyses verbrannte
die ganze Ptah
familie und machte so seinem Kult ein Ende. Vgl.
Ägypten,
[* 8] S. 219.
Fig. 2. Ptah
-Patäk.]