Przemysl
,
Stadt in
Galizien, am
San, über den eine 180 m lange
Brücke
[* 3] führt, und an der
Karl-Ludwigsbahn, von welcher
hier die Erste ungarisch-galizische
Eisenbahn abzweigt, ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, eines Kreisgerichts,
einer Finanzbezirksdirektion, eines römisch-katholischen und griechisch-unierten
Bischofs, hat 2
Kathedralen und 4 andre
Kirchen, 2 theologische
Diözesanlehranstalten, ein Obergymnasium, eine Lehrerinnenbildungsanstalt, 3 Klöster und (1880)
22,040 Einw. (darunter 7700
Juden), welche regen
Handel und einige
Industrie
(Fabriken für
landwirtschaftliche Maschinen,
Spiritus
[* 4] und
Likör,
Spodium,
Petroleum,
Holzwaren, eine Dampfmühle und Ziegelei, eine Eisenbahnwerkstätte) betreiben. Wegen
der strategischen Wichtigkeit seiner
Lage ist
B. in neuester Zeit zu einer starken
Festung
[* 5] umgestaltet und mit Außenforts,
Kasernen,
Magazinen etc. versehen worden. Auf einem nahen
Hügel liegen die
Ruinen eines
Schlosses, das angeblich von
Kasimir d. Gr. erbaut worden ist. Przemysl
wurde 981 von
Wladimir d. Gr. und 1018 von
Boleslaw d. Gr. erobert, kam 1031 unter rotrussische
Herrschaft und fiel 1340 unter
Kasimir d. Gr. an
Polen.