Promenthoux
od.
Promentoux (Kt. Waadt,
Bez. Nyon,
Gem.
Prangins). 384 m. Dorf mit zerstreut gelegenen
Häusern, am
Genfersee und rechts
der Mündung der
Promenthouse; 2,5 km nw.
Nyon und 1,5 km w. der Haltestelle
Prangins der Linie
Lausanne-Genf.
Telephon. 23
Häuser, 154 reform. Ew. Kirchgemeinde
Nyon. Landwirtschaft. An der
Promenthouse eine
Fabrik. Hier die
Villa Prangins
und ein
Schloss in normannischem Stil mit einem musterhaften landwirtschaftlichen Betrieb. In Promenthoux
schifften sich in
der Nacht vom 16. auf den volle 900 Waldenser aus dem
Piemont ein, die drei Jahre früher von
französischen und savoyischen Truppen des Herzogs Viktor Amadeus auf grausame Art aus ihrer Heimat vertrieben worden waren
und nun wieder in ihre
Thäler zurückkehren wollten.
Nach einer abenteuerlichen und gefährlichen
Reise erreichten sie am Balsille, das erste Dorf ihrer
Thäler. Zum
Andenken an dieses Ereignis steht heute am Seeufer ein Obelisk, den die Piemonteser Waldenser 1899 errichtet
haben. Promenthoux
war 1184 ein unter dem Kloster
Saint Oyens stehendes ziemlich bedeutendes Dorf mit einer
Kapelle und erhielt 1236 sogar
eine dem Stift zu
Lausanne gehörende Pfarrkirche. Es ist wahrscheinlich, dass das vom berühmten
Genfer
Drucker Louis Gruze (auch Guarbin oder Guerbin genannt) verlegte erste im Waadtland gedruckte
Buch, der 1482 erschienene Doctrinal
de Sapience von Guy de Roye, in Promenthoux
hergestellt worden ist. Seinen Namen verdankt das Dorf vielleicht der Lage auf
dem von den Ablagerungen der
Promenthouse in den
See hinausgebauten Vorgebirge (promontoire), das jetzt
zusammen mit der am jenseitigen Ufer vorspringenden
Pointe d'Ivoire den
Genfersee in den sog.
Grand
Lac und Petit
Lac scheidet.
1154: Promotor; 1181: Promuntor; 1492: Promentour.