Productus
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[* 3] s. Brachiopoden. ^[= (Brachiopoda Dum., Armfüßer), Gruppe von Tieren, wegen ihrer äußern Ähnlichkeit mit den ...] [* 4]
Productus
3 Wörter, 28 Zeichen
Productus,
[* 3] s. Brachiopoden. ^[= (Brachiopoda Dum., Armfüßer), Gruppe von Tieren, wegen ihrer äußern Ähnlichkeit mit den ...] [* 4]
en
[* 4] (Brachiopoda Dum., Armfüßer), Gruppe von Tieren, wegen
ihrer äußern Ähnlichkeit
[* 6] mit den
Muscheln
[* 7] früher
ganz allgemein zu den
Mollusken
[* 8] (Weichtieren) gerechnet, jetzt aber auf Grund der Entwickelungsgeschichte
[* 9] en
tweder mit den Würmern
(s. d.) vereinigt, oder besser noch als eigne Klasse aufgefaßt Ihre den
Weichkörper umschließenden
Kalkschalen
sind nicht, wie bei den Muscheln, eine rechte und eine linke, sondern eine vordere und eine hintere; unter ihnen liegen die
sie absondernden sogen. Mantellappen, d. h. große Hautfalten,
welche den eigentlichen Rumpf einhüllen. Die hintere Schale
[* 4]
(Fig. 1), früher als Bauchklappe bezeichnet, ist entweder direkt
oder mittels eines Stiels festgewachsen; meist ist an ihr die vordere in einem
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sogen. Schloß (Scharnier) beweglich und wird durch besondere Muskeln [* 11] geöffnet und geschlossen; nur selten sind beide Schalen an dem Stiel selbst befestigt. Die Mantellappen umschließen als Hautfalten große Fortsätze der Leibeshöhle und gestatten so dem Blut, auf weiten Strecken mit dem Meereswasser behufs der Atmung in Berührung zu kommen. Besondere Respirationsorgane sind in Gestalt von sogen. Armen vorhanden, welche nach früherer Auffassung dem Fuß der Muscheln und Schnecken [* 12] entsprechen sollten und so den jetzt nicht mehr passenden Namen »Armfüßer« hervorriefen. Die Arme sind in einer kegelförmigen Spirale aufgerollt, entspringen zu beiden Seiten der Mundöffnung von einem Kalkgerüst [* 10] (Fig. 2) aus und sind mit dichten und langen Fransen versehen, mit denen sie zur Herbeischaffung der Nahrungsstoffe im Wasser einen Strudel hervorrufen.
Ein besonderer Kopf, Augen und Fühler fehlen dem erwachsenen Tier gänzlich; dagegen sollen Gehörbläschen vorhanden sein. Das Nervensystem besteht aus mehreren über dem Schlund gelegenen Ganglien und einem Schlundring. Der zweilippige Mund führt in den von zwei großen Leberflügeln umgebenen Darm. [* 13] Der After kann fehlen. Auf der Rückenfläche des Darmes liegt das Herz; das Blut zirkuliert zum Teil in besondern Gefäßen, zum Teil in großen Lücken, wie z. B. im Mantel und in den Armen.
Die Brachiopoden sind meistens getrenntgeschlechtig; die Eier [* 14] werden entweder direkt ins Meerwasser befördert, oder entwickeln sich im Mantel weiter. Hierbei bildet sich zunächst eine frei schwimmende Larve, welche in vieler Beziehung derjenigen gewisser Würmer [* 15] gleicht, mit Augen und Borstenbüscheln versehen ist und aus mehreren Segmenten besteht. Von diesen geht das erste, welches den Kopf darstellt, ein, sobald die Larve sich mit dem letzten Segment festsetzt; dann bilden sich Mantel und Arme aus etc. Man kennt gegen 2000 Arten Brachiopoden, jedoch nur 200 lebende; alle hausen im Meer, zum Teil in größern Tiefen.
Die fossilen Formen beginnen schon im Silur, nehmen darauf ab, werden im Jura nochmals stärker und sterben dann wieder langsam aus. Einige Gattungen haben sich vom Silur bis zur Gegenwart erhalten. Man teilt die in zwei Gruppen:
1) Ecardines, mit After, aber ohne Armgerüst und ohne Schloß an der Schale: hierher die mit einem Stiel versehene Lingula Brug. (s. Tafel »Silurformation«), [* 16]
noch jetzt in den tropischen Meeren sehr verbreitet;
2) Testicardines, ohne After und mit Armgerüst und Schloß: hierher Waldheimia, Terebratula Brug. (s. die Tafeln »Triasformation [* 17] I« u. »Juraformation [* 18] I«),
Stringocephalus Defr. (s. Tafel »Devonische Formation«),
Spirifer Sow. (s. die Tafeln »Devonische Formation« und »Steinkohlenformation I«),
Pentamerus Sow. (s. Tafel »Silurformation«), [* 16]
Chonetes Fisch. (s. Tafel »Steinkohlenformation I«) [* 19] und Productus Sow. (s. Tafel »Dyasformation«).
Vgl. Owen, Anatomy of the Brachiopoda (Lond. 1835);
Davidson, Monograph of British fossil Brachiopoda (das. 1858);
Lacaze-Duthiers, Brachiopodes vivants de la Méditerranée (Par. 1861);
Morse, On the systematic position of the Brachiopoda (Boston [* 20] 1873).