Probiersteine;
es sind dies schwarze harte und glattgeschliffene Gesteine, welche zum ungefähren Probieren goldner und silberner Gegenstände mittels Probiernadeln dienen. Gewöhnlich benutzt man hierzu eine Art schwarzen, öfter mit weißen Adern durchzognen Quarz, den sog. lydischen Stein oder Lydit, der in Lagern im Thonschiefer vorkommt und in Steiermark, Thüringen, Hessen, Schlesien etc. gefunden wird. Seltner hierzu benutzte Steine sind schwarzer Basalt und ebensolcher Jaspis. Das schwarze, gebrannte englische Wedgwood ist ebenfalls gut brauchbar und wird in England häufig benutzt.
Bei der Untersuchung wird mit dem zu prüfenden Metalle ein Strich gemacht und daneben andre mit verschiednen Nadeln von bestimmtem Goldgehalte, bis man diejenige findet, deren Strich die gleiche Farbe wie der erste hat. Zur weitern Prüfung setzt man auf den ersten Strich auch einen Tropfen Salpetersäure, um zu sehen, ob vielleicht eine ganz goldlose gelbe Legierung vorliegt, in welchem Falle der Strich ganz verzehrt werden würde. Indes verschwindet bei ganz goldarmen Legierungen das Gold auch, indem es mechanisch mit fortgenommen wird. Aus ¶
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dem Gesagten ergibt sich zugleich, daß die Steine nicht von Säuren angreifbar sein dürfen. - Zollfrei.