Probierhähne
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s. Wasserstandszeiger. ^[= Vorrichtungen, welche erkennen lassen, wie hoch eine Flüssigkeit in einem Gefäß steht, dessen ...] [* 3]
Probierhähne
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Probierhähne,
s. Wasserstandszeiger. ^[= Vorrichtungen, welche erkennen lassen, wie hoch eine Flüssigkeit in einem Gefäß steht, dessen ...] [* 3]
[* 3] Vorrichtungen, welche erkennen lassen, wie hoch eine Flüssigkeit in einem Gefäß [* 5] steht, dessen Inneres unzugänglich ist, sind entweder Wasserstandsgläser, Probierhähne, bez. Probierventile oder Schwimmer. Die Wasserstandsgläser oder Wasserstandsröhren beruhen auf dem Gesetz der kommunizierenden Röhren [* 6] und bestehen aus einer senkrechten Glasröhre, die oben und unten durch einen Stutzen mit dem zu kontrollierenden Gefäß in Verbindung steht, so daß der Stand der Flüssigkeit im Gefäß mit demjenigen im Rohr übereinstimmt und an einer am Rohr befindlichen Skala abgelesen werden kann.
[* 3] Fig. 1 zeigt ein Wasserstandsglas für Dampfkessel. [* 7] Das Glasrohr A steht durch das Hahnstück C mit dem Wasserraum M und durch das Hahnstück B mit dem Dampfraum L eines Dampfkessels in Verbindung, so daß das Wasser im Rohr ebenso hoch steht wie im Kessel. Für den Fall, daß das Rohr A zerplatzen sollte, werden durch Herabziehen der Stange H die beiden Hähne F und G geschlossen, worauf ein neues Rohr eingesetzt werden kann. Um Verstopfungen entfernen zu können, sind die Pfropfen [* 8] S und T angeordnet, nach deren Entfernung die Röhren B und C mit einem Drahte durchstoßen werden können.
Nach dem Gesetz muß jeder Dampfkessel außer einem Wasserstandsglas eine zweite zur Erkennung seines Wasserstandes geeignete Vorrichtung haben. Als solche werden in der Regel die Probierhähne oder Ventile benutzt. Zur Anbringung derselben ist in [* 3] Fig. 1 zwischen dem Wasserstandsglas und dem Kessel ein weites Zwischenrohr E angebracht, welches die Ansätze K¹ bis K³ für drei Probierhähne enthält. Diese sind so angeordnet, daß K¹ über dem höchsten zulässigen Wasserstand, K³ unter dem tiefsten Wasserstand und K² in der Höhe des Normalwasserstandes steht. Es muß daher bei richtigem Betrieb aus K¹ stets Dampf, [* 9] aus K³ stets Wasser und aus K² Wasser oder Dampf entströmen, wenn der entsprechende Hahn [* 10] geöffnet wird.
Übrigens wird der mittlere Hahn häufig fortgelassen. Die Probierhähne selbst sind gewöhnliche Hähne mit abwärts gebogener Ausflußöffnung und einer zweiten durch Pfropfen verschlossenen horizontalen Öffnung zum Durchstoßen. Eine sehr einfache und praktische Konstruktion eines Probierventils ist in [* 3] Fig. 2 dargestellt. Das Gußeisengewicht a, welches zugleich als Handgriff dient, ist um b drehbar. Hebt man es an, so wird die Verschlußscheibe c aus Blei [* 11] oder Gummi von der Bohrung d entfernt. Probierhähne geben bei Kesseln mit kleinem Wasserraum oder sehr hohem Druck leicht unsichere Resultate. Schwimmer sind auf dem Wasser schwimmende, mit dem Wasserniveau steigende oder sinkende Körper, deren Bewegung durch Stangen, Hebel [* 12] etc. nach außen sichtbar gemacht wird. Sie werden in der Regel aus
[* 3] ^[Abb.: Fig. 1. Wasserstandsglas.
Fig. 2. Probierventil.] ¶
Metall hergestellt und müssen dann entweder hohl gemacht, oder um so viel, als sie schwerer sind als die von ihnen verdrängte Flüssigkeit, durch ein außerhalb des Wassers befindliches Gewicht abbalanciert werden. [* 13] Fig. 3 zeigt einen Schwimmer. S ist ein Körper, der durch das Gewicht G vermittelst des durch die Stopfbüchse [* 14] D geführten Drahts A und des doppelarmigen Hebels B so abbalanciert ist, daß er auf der Flüssigkeit C schwimmt. Jede Bewegung des Schwimmers S wird durch den Draht [* 15] A auf den Hebel B übertragen und ist von der Skala E abzulesen.
Derartige Schwimmer sind leicht Störungen durch die Reibung [* 16] in der Stopfbüchse D ausgesetzt, besonders an Dampfkesseln, wo der Draht A durch Spritzwasser mit Kesselstein inkrustiert wird. Geringer sind diese Störungen bei solchen Schwimmern, deren Hebel B sich in einem mit dem Dampfraum in Verbindung stehenden Aufsatz befindet und seine Bewegung mittels einer durch eine Stopfbüchse geführten Welle auf einen Zeiger überträgt. Fast vollständig ohne störende Widerstände arbeiten die magnetischen Schwimmer.
Bei diesen befindet sich am obern Ende der Schwimmerstange ein starker Magnet, welcher sich im Innern eines Aufsatzrohrs unter der Einwirkung eines Schwimmkörpers hinter einer Messingplatte auf und nieder bewegt. Außerhalb folgt dieser Bewegung ein Eisenröllchen und zeigt somit den Wasserstand an. Bei oben offenen Gefäßen leitet man einfach eine von einem Schwimmkörper ausgehende Schnur über eine oben angebrachte Rolle und versieht das außen herabhängende Ende mit einem kleinen Gewicht, aus dessen Höhenlage auf den Flüssigkeitsstand im Gefäß geschlossen werden kann.