Primulaceen
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dikotyle Familie aus der Ordnung der Primulinen, einjährige oder perennierende Kräuter mit oft verkürztem, nur Wurzelblätter bildendem und Blütenschäfte treibendem oder verlängertem und beblättertem Stengel. [* 3] Die Blätter sind wechsel-, gegen- oder quirlständig, ohne Nebenblätter. Die Blüten sind meist vollständig und regelmäßig. Der Kelch ist röhrenförmig, meist fünfspaltig oder fünfteilig. Die verwachsenblätterige, dem Blütenboden eingefügte Blumenkrone ist rad-, glocken- oder trichterförmig, abfallend oder vertrocknend, mit oft fünfspaltigem Saum, dessen Abschnitte mit denen des Kelchs abwechseln; selten fehlt die Blumenkrone. Die fünf in der Röhre der Blumenkrone entspringenden Staubgefäße [* 4] stehen den Abschnitten derselben gegenüber und abwechselnd mit bisweilen vorhandenen, ebendaselbst sitzenden, schuppen- oder fadenförmigen Staminodien. Der meist oberständige, einfächerige Fruchtknoten hat eine kugelige, seltener säulenförmige, ¶
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zentrale Placenta mit zahlreichen schildförmigen, amphitropen Samenknospen und einen einfachen, endständigen Griffel mit ungeteilter,
spitzer oder kopfförmiger Narbe. Die Kapsel springt mit Zähnen, Klappen oder mit einem Deckel auf. Die in den Grübchen der
Placenta sitzenden, auf dem Rücken flachen, an der Nabelseite konvexen Samen
[* 6] haben ein fleischiges oder hornartiges
Endosperm und in der Achse desselben einen geraden Keimling. Die Primulaceen
umfassen etwa 250 Arten, welche zum größten Teil in der
nördlichen gemäßigten Zone, besonders Europas und Asiens, teils in der Ebene, teils in den höhern Gebirgen vorkommen. Sie
sind besonders durch ihre schönen Blüten ausgezeichnet, weshalb mehrere zu den Zierpflanzen gehören
(Cyclamen, Primula).