Priameln
(Präameln), kurze, volksmäßige gnomische
Dichtungen, die in
Deutschland
[* 2] seit dem 12. Jahrh., wo sich bei
dem
Minnesänger
Spervogel ein
Beispiel findet, bis ins 16. Jahrh. üblich und besonders im 14. und 15. Jahrh.
beliebt waren. Der
Name gilt für eine Entstellung des lateinischen praeambulum, weil in diesen Gedichten
»zur Erregung größerer Erwartung erst lange präambuliert wird, bis endlich
im letzten
Vers der Aufschluß erfolgt«. Sammlungen älterer deutscher Priameln
gaben A. v.
Keller
(»Alte gute
Schwänke«, 2. Aufl., Heilbr. 1876) und Euling
(»Hundert noch ungedruckte Priameln
des 15.
Jahrhunderts«,
Paderb. 1887) heraus.