Preußisch
-Eylau
,
s. Eylau 1).
Preußisch-
Eylau
7 Wörter, 59 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Preußisch-
Eylau,
s. Eylau 1).
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Preußisch-
Eylau,
s. Eylau.
Eylau,
1) (Preußisch
-Eylau
) Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk
Königsberg,
[* 3] an der Pasmar und an der Ostpreußischen
Südbahn (Königsberg-Prostken), mit Amtsgericht, Pfarrkirche, Schullehrerseminar,
Eisengießerei,
[* 4] Maschinen- und Tuchfabrikation und (1880) 3629 meist evang.
Einwohnern. Die Stadt, 1336 von dem Deutschordensritter Arnolf v. Eilenstein gegründet, ist
besonders durch die Schlacht 7. und merkwürdig. Als Napoleon Anfang Februar dem geplanten russischen
Angriff zuvorgekommen, war Bennigsen mit der russischen Armee, einer Schlacht ausweichend, bis Eylau
zurückgegangen, blieb aber
hier stehen, um nicht Königsberg preiszugeben. Er selbst stand 7. Febr. mit 60,000 Mann hinter Eylau
bei Schloditten um Serpallen;
vor Eylau
stand Bagration, um die Stadt zu halten, bis die Hauptmacht gehörig vorbereitet wäre.
Noch am Abend entspann sich ein blutiges Gefecht um den Besitz der Stadt, welche von den Franzosen genommen, von den Russen wiedererobert,
zuletzt aber wieder verlassen wurde. Für den 8. Febr.
war der rechte Flügel der Russen bei Schloditten, das Zentrum bei Eylau
bis
Sausgarten und Serpallen, links davon der linke Flügel und die Reiterei aufgestellt; die Artillerie stand
vor der Linie. Auf französischer Seite standen Soult und Murat vor Eylau
, rechts die Garde unter Bessières, links Augereau; Ney war
noch im Anmarsch begriffen, Davout im Anrücken gegen den linken russischen Flügel.
Die Franzosen zählten im ganzen 70,000 Mann. Napoleons Plan war, den linken Flügel der Russen durch Davout auf das Zentrum zu werfen, um dann auf letzteres mit aller Macht einzudringen; Ney sollte den Rückzug des Feindes nach Königsberg abschneiden. Allein die Bewegungen Davoûts wurden durch heftiges Schneegestöber aufgehalten; Augereau, der ihn unterstützen sollte, kam ganz vom Weg ab und erlitt im Kampf mit dem russischen Zentrum großen Verlust. So drangen die Russen im Zentrum vor, wurden aber durch Murat (unter großem Verlust der Franzosen) aufgehalten.
Erst um Mittag erreichte Davout den linken Flügel des Feindes; letzterer wurde in der That über Serpallen gegen
Sausgarten zurückgedrängt, und hier konzentrierte sich nun der Kampf mit aller Heftigkeit. Schon wichen die Russen über Auklappen
und Kutschitten zurück, schon war ihre Rückzugslinie bedroht, als dem Kampf durch das Erscheinen des preußischen
Korps unter
L'Estocq eine andre Wendung gegeben wurde. Dieser war nach einem schwierigen und langen Marsch unter heftigem
Schneegestöber um Mittag (trotz Neys Versuch, ihn aufzuhalten) mit 5500 Mann in der Nähe von Eylau
angelangt und richtete sich
sogleich auf Kutschitten, wo die Russen in großer Bedrängnis waren.
Die ebenfalls schon erschöpften Franzosen mußten wieder aus Kutschitten und Auklappen zurückweichen, und mit Mühe hielt Davout die Ordnung aufrecht. So stand die Sache, als Ermüdung und Dunkelheit dem Kampf ein Ende machten. Eine Entscheidung war eigentlich nicht herbeigeführt; da aber Napoleon mehr frische Kräfte in der Nähe hatte, so zog sich Bennigsen nach Königsberg zurück, doch ohne verfolgt zu werden. Infolge dieses Rückzugs konnten die Franzosen sich den Sieg zuschreiben. Der Verlust der Russen und Preußen [* 5] betrug im ganzen gegen 20,000 Mann; kaum geringer kann der Verlust der Franzosen gewesen sein, obwohl dieser nach französischen Berichten nur 10,000 Mann betragen haben soll.
Vgl. v. Schachtmeyer, Die Schlacht bei Preußisch-Eylau (Berl. 1857).
2) (Deutsch-Eylau
) Stadt im preuß. Regierungsbezirk Marienwerder,
[* 6] Kreis
[* 7] Rosenberg, am Ausfluß
[* 8] der Eilenz
aus dem Geserichsee, der durch den Elbing-Oberländischen Kanal
[* 9] mit Elbing
[* 10] in schiffbarer Verbindung steht, Kreuzungspunkt der
Linie Thorn-Allenstein und der Eisenbahn Marienburg-Mlawka, hat ein Amtsgericht, eine evangelische und eine kath. Kirche, Schiffahrt,
Maschinenfabrik und Eisengießerei, Getreidehandel und (1880) mit Einschluß der Garnison (eine Schwadron
Ulanen Nr. 8, ein Grenadierbataillon Nr. 5) 4126 meist
evang. Einwohner. Die Stadt erhielt 1305 Stadtrecht.