Pressen
,
maschinelle Einrichtungen, die den Zweck haben, Körper durch Druckkräfte umzuändern.
Die Umänderung kann sich hierbei beziehen auf die Oberfläche (Druckpressen
der
Buch-,
Stein-,
Tapeten-,
Kattun- und Wachstuchdruckereien,
Vergoldepressen
der Buchbinder, Kopierpressen u. a.), die Form
(Prägmaschinen der Münzanstalten und
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forlaufend
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Buchbindereien, Schmiedepressen
und Ziehpressen der Metallbearbeitung, Ziegelpressen
, Nöhrenpressen u. a.) oder das Volumen
des Werkstückes. Im letztern Falle ist die Volumenänderung entweder die Folge einer Verdichtung der Masse (Pulver- Pressen,
Packpressen
, Pressen zum Verdichten flüs- siger Gußstücke u. a.) oder die Folge der Abschei- dung
eines Teiles derselben sScheidcpressen
der Zucker-, Al-, Stearin-, Schokoladefabriken, Obst- Pressen, Luppenquetschen
u. a.).
Je nach der Art des Getriebes, welches Zur Übertragung der zum Betrieb nötigen Arbeitsgröße auf das in geeigneter
Weise in der Presse
[* 3] eingelagerte und unterstützte Werkstück dient, unterscheidet manKolben p r essen, Keilpressen, Hebelpressen
,
Schraubenpres- sen und Walzenpressen
, und je nach der Art des zur Gewinnung der Betriebsarbeit benutzten
Motors Handpressen
, Dampfpressen, Luft- pressen
, hydraulische Pressen
sowie Transmis- sion spressen
, wenn der Pressen
betrieb von
einer auch andern Zwecken dienenden Transmission
[* 4] ab- geleitet wird.
Kolbenpressen
werden vorzugsweise durch Dampf,
[* 5] Drucklust
oder Druckwasser, Walzcn- pressen
durch Transmissionen betrieben, während für die Keil-, Hebel- und Schraubenpressen
Hand- oder Transmissionsbetrieb Anwendung sindet. Nachstehende
[* 2]
Fig. 1 zeigt eine hydraulische Presse, d. i. eine Kolbenpresse
mit Preßwasfer- betrieb, 1795 von dem Engländer Joseph Vramah erfunden.
Die Hauptteile bildet ein starkwandiger Gußeisen- oder Stahlcylinder a und der in diesem gesührte und mittels einer Leder- oder Guttapercha- manschette abgedichtete Preßkolben d. Eine Druck- pumpe ? oder ein dieselbe ersetzender Accumulator (s. d.) dient zur Füllung des Cylinders mit Wasser oderOl, so daß dasselbe den beweglichen Kolben ver- drängt und das aus dem Prefttisch e ruhende Werk- stück gegen das Prehhaupt ä drückt, welches die Preftsäulen 6 mit dem Cylinder a verbinden.
Ein in die Druckleitung eingeschaltetes Manometer [* 6] zeigt dcn während der Pressung auf den Kolben wirken- den Flüssigkcitsdruck an.
Dieser Druck pflanzt
sich infolge der llnzusammendrückbarkcit der Prcßflüssig- keit in dieser nach allen Seiten mit gleicher Stärke
[* 7] fort, so
daß auf der Flächeneinheit des Pumpen- und des Preßkolbens die gleiche Pressung lastet, der auf den
erstern entfallende Gesamtdruck daher in dem Verhältnis der Querschnitte beider Kolben vergrößert auf den Preßkolben
übertragen wird. Hiernach kann durch eine gegebene, auf den Pum- penkolben wirkende Vetriebskraft ein um so höherer Pressen
druck
erMt werden, je
größer das Quer- schnittsverhältnis ist.
Durch geeignete Wahl dieser Größen können Flüssigkeitspressungen von 3 bis 400 Atmosphären ohne Schwierigkeit hervorgerufen [* 2] Fig. 2. werden, so daß hydraulische Pressen von 350 mm Preß- kolbendurchmesser einen Gesamtdruck von 380000 KZ auf das Werkstück zu übertragen vermögen.
Eine der größten derartigen Pressen findet zur Zeit in der Maschinenfabrik von C. G. Haubold ^jun. in Chem- nitz bei der Herstellung von Kalanderwalzen An- wendung;
dieselbe vermag bei 1110 mm Durch- messer des Preßkolbens und 400 Atmosphären Wasserdruck einen Arbeitsdruck von mehr denn 3 Mill. kx oder 60000 Ctr. zu erzeugen.
Zum Be- trieb der Presse dient eine vierstieslige Pumpe [* 8] und eine Dampfmaschine [* 9] von 10 Pferdestärken.
Die Verwendung hydraulischer Pressen ist eine sehr vielsei- tige und geschieht überall da, wo es sich um die Erzeugung besonders hoher Pressungen handelt. Die Keilpresse, [* 2] Fig. 2, den Chinesen von alters her bekannt, in Mitteleuropa, Deutschland, [* 10] Holland, schon mit Beginn des 17. Jahrh. in Gebrauch, ist eine gegenwärtig in Eu- ropa nur selten be- nutzte Pressenkon- struktion.
Die [* 2] Figur zeigt eineAnordnung, wie sie Professor Ncin in seinem Buche über Japan [* 11] mit der Be- merkung beschreibt, daß sie daselbst viel- sach bei derAlgewin- nung Anwendung finde.
Das auszu- pressendeSamenmehl ist, in einen Beutel [* 12] gefüllt oder in Tücher eingeschlagen, in den Preßtopf 9, eingelegt und durch dcn Kolben d be- lastet, welcherunterVermittclung desPrehhauptes c, das die Säulen [* 13] ä mit dem Topf verbinden, durch Einschlagen der beiden Keile «^ 6.2 abwärts getrie- ben wird. Das bei der Pressung austretende Al verläßt den Preßtopf durch eine im Boden desselben befindliche Öffnung oder durch stehende Rinnen, welche aus der innern Topfflüche eingearbeitet sind. Die Kniehebel- presse, 1811 von I. Nevedomsky in Peters- burg zuerst zur Münz- prägung verwendet,wird jetzt zur Verrichtung ver- schiedener Arbeiten, als Vergold- und Vlind- druckpresse, als Pack- presse, als Scheidepresse u. s. w. benutzt. Die in [* 2] Fig. 3 dargestellte, von der Halleschen Maschi- nenfabrik zu Halle [* 14] a. S. gebaute Papierpresse be- sitzt zwei Kniehebel [* 15] n. und d, deren Enden sich einerseits gegen das mit dem Preßtisch e durch die Säulen ä verbundene Preßhaupt 6, andererseits gegen die bewegliche und von den Säulen geführte Presiplatte l stützen. Die beiden Kniee durchdringt die halb rechts-, halb linksgängige Schraubenspindel F, die entweder mit- tels des Handrades K oder bei größern Pressuugen ¶
Prangen
(pressen
), mehr Segel führen, als der Bauart eines Schiffs angemessen ist, geschieht ausnahmsweise, z. B. zur
Vermeidung einer gefährlichen Küste, bei Verfolgung eines feindlichen Schiffs, oder um einem solchen zu entfliehen.