Presidĭos
(vom lat. praesidium, Schutz, Posten), in Spanien [* 2] und Portugal sowie deren Kolonien feste Plätze; jetzt versteht der Spanier Zuchthäuser für Männer darunter, insbesondere die 5 Deportationsorte an der Mittelmeerküste Marokkos, die an Stelle der frühern Galeeren die schwersten Verbrecher aufnehmen und die den Spaniern von ihrem ehemaligen ausgedehnten Besitz an der Nordküste Afrikas verblieben sind. Am wichtigsten hiervon ist Ceuta [* 3] (s. d.);
davon 124 km nach SO. liegt an der Küste der Riffkabylen die Felseninsel Vélez de la Gomera, offiziell Peñon de la Gomera, spanisch seit 1508, mit (1887) 447 E.;
36 km weiter östlich die Insel mit Fort Alhucemas in der gleichnamigen weiten Bai, seit 1673 spanisch, mit 366 E., Hafen und Leuchtfeuer;
hiervon 80 km nach O. und südlich vom Cabo de Tres Forcas liegt die feste Hafenstadt Melilla (s. d.) mit 3539 E. und Leuchtturm und 54 km weiter südöstlich, noch 24 km von der alger.
Grenze, liegen
die drei
Islas Chafarinas (Dschafaran- oder
Zafarani-Inseln), die von den
Spaniern besetzt wurden
und 703 E. zählen. Die Presidios
zählen einschließlich
Ceuta mit 10744 E., das zur
Provinz
Cadiz
[* 4] gehört, (1887) auf 66 qkm mit
Garnisonen (6637 Mann) und Sträflingen (3253) zusammen 15799 (11019 männl. und 4780 weibl.)
E., darunter 556 nicht in
Spanien Geborene, einige Europäer, sonst
Juden, Mauren,
Neger und
Mulatten.