Pratteln
(Kt. Basel Land, Bez. Liestal). 295 m. Gem. und Dorf in der Rheinebene; 1,5 km s. vom Flusslauf. Station der Linien Zürich-Brugg-Basel und Olten-Basel. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Schweizerhalle: 272 Häuser, 2425 Ew. (wovon 221 Katholiken);
Dorf: 249
Häuser, 2114 Ew. Kirchgemeinde Pratteln
-Augst.
Landwirtschaft. Industrielle Tätigkeit: eine Fabrik für Kaffeesurrogate, mechanische Werkstätten, Brückenbauwerkstätte, eine Kohlensäurefabrik und eine Zinkornamentenfabrik.
Salinen in Schweizerhalle.
Ein Grabhügel aus der ersten Eisenzeit;
bei Schweizerhalle ein römischer Wachtturm.
Reste von Römerbauten im Kästeli und nahe dem Dorf.
Funde von römischen Münzen aus der Zeit von Justinian. 1105: Bratelle;
1146: Bratella;
1184: Bratillo. Im Mittelalter Eigentum der Freiherren von Eptingen, deren hier stehendes Schloss heute der Gemeinde gehört und als Armenhaus dient. 1444 schlugen hier die Eidgenossen die Vorhut der Armee des Dauphin in die Flucht. Am berühmten töteten hier die Stadtbasler einen Bürger der Gemeinde und steckten zahlreiche Häuser in Brand.
Darauf entspann sich am Erlihügel bei Pratteln
ein blutiger Kampf, der an der
Hülftenschanze
mit dem
Sieg der Basellandschäftler sein Ende nahm.
Der Name wahrscheinlich vom latein. pratella = kleine Wiese herzuleiten.