Prato
,
Stadt in der ital.
Provinz und im
Kreis
[* 3]
Florenz,
[* 4] 18 km im NW. von
Florenz, am Bisenzio
und
der Linie
Bologna-Pistoja-Florenz des
Adriatischen
Netzes schön gelegen, ist Bischofssitz und hat (1881) 15510, als Gemeinde 42190 E.,
eine alte Citadelle, 20 öffentliche Plätze, einen
Dom aus dem 12. Jahrh., im 14. Jahrh, von Giov. Pisano
in got.
Stil umgebaut, mit Reliefs an der Façade von Donatello und Michelozzo (1434–38), einer Bronzekanzel und einer
Madonna
von
Andrea
della Robbia (1489), das
Innere hat Schmuck an Wandgemälden, Fresken,
Skulpturen u. s. w., wozu R. Ghirlandajo, A.
Gaddi
,
Fra Fil.
Lippi,
Ben. da Majano u. a. beitrugen: die
Kirche
Madonna delle Carceri, von Giul. di
Sangallo 1485–92
in Form eines griech. Kreuzes mit
Kuppel erbaut;
ferner 10 Pfarrkirchen;
den Palazzo comunale mit kleiner Gemäldesammlung, worin besonders Bilder der beiden Lippi sind;
ein Gymnasium, eine Bibliothek, ein Findelhaus und großes Hospital.
Die
lebhafte
Industrie erstreckt sich auf Strohflechterei,
Weberei;
[* 5] berühmt ist die
Bäckerei, besonders
Zwieback (Biscotti,
Cantucci) u. a. Eine Dampftrambahn führt nach
Florenz. – Nach Norden
[* 6] beginnt das an Naturschönheiten und
Industrie reiche
Val di Bisenzio bis Vernio mit 4218 E., einschließlich 825 E. in Montepiano, einem 700 m hoch im schönsten
Walde gelegenen
Dorfe, das viel als
Sommerfrische besucht wird. Im Nordosten liegen die
Hügel von Monteferrato, wo
Serpentin
gebrochen wird.