Titel
Prato
,
1) (Prato
in
Toscana) Stadt in der ital.
Provinz
Florenz,
[* 2] rechts am Bisenzio, an der Eisenbahnlinie
Florenz-Pistoja und dem Dampftramway
Florenz-Prato, gut gebaut, von
Mauern mit fünf
Thoren und einem
Kastell umgeben, hat einen
Dom, im romanischen
Stil erbaut und um 1312 von Giov.
Pisano umgebaut, mit Glockenturm, einer
Kanzel von
Donatello und Terrakottagruppe
von A.
Robbia (beide an der Außenseite), im Innern mit Fresken von Filippo
Lippi im
Chor und schöner
Kapelle
(della Cintola, nach dem hier aufbewahrten
Gürtel
[* 3] der heil.
Jungfrau benannt) mit Bronzegitter u. Fresken von A.
Gaddi, eine
schöne
Kirche,
Madonna delle Carceri, im Renaissancestil von G. da
Sangallo und andre
Kirchen, ein Stadthaus
mit
Gemäldegalerie, ein Konviktkollegium (Cicognini) mit
Bibliothek von 12,000
Bänden, eine wissenschaftliche und musikalische
Akademie, Papierfabrikation,
[* 4] Tuchmanufaktur,
Messinggießerei, Strohhutfabrikation,
Handel und (1881) mit den Vorstädten 15,510,
als
Gemeinde 42,190 Einw. -
Das
Bistum Prato
ist seit 1653 mit dem von
Pistoja vereinigt. Prato
war im 13. Jahrh. unabhängig, gehörte
dann zu
Florenz und ward 1512 von den Spaniern unter
Cardona mit
Sturm genommen. Im
NW. von Prato
liegt das malerische, zinnengekrönte
Schloß Montemurlo, in dessen
Nähe 1537 die
Florentiner
[* 5]
Republikaner der Macht
Cosimos von
Medici unterlagen. - 2) (Prato
vecchio)
Flecken in der ital.
Provinz
Arezzo, im obern Arnothal
(Casentino), hat eine technische
Schule, Holzhandel
und (1881) 1106 Einw. Westlich auf einem
Hügel die
Ruinen der von
Dante erwähnten 14türmigen
Burg Romena; nördlich der Touristenstandort
Stia und der aussichtsreiche, 1649 m hohe
Monte Falterona.