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Promenthoux und Prangins
drei getrennte Gemeinden, weshalb das jetzige Gemeindesiegel von Prangins drei verschlungene Hände
zeigt. Etwas ö. vom Dorf steht mitten in einen Park das
Schloss Prangins
, das von Ludwig Guiger in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts
erbaut wurde und bis 1815 der Familie Guiger gehörte, worauf es an Joseph Bonaparte und 1825 an
Frau
Gentil de Chavagnac aus Frankreich überging. Seit 1873 ist es im Besitz der Mährischen
Brüder, die es zu einer Erziehungsanstalt
eingerichtet haben.
Eine Reihe von Funden (Münzen, Inschriften etc.) beweisen, dass der
Ort schon zur Römerzeit bestand. Im Mittelalter war
Prangins
der Mittelpunkt einer ausgedehnten
Herrschaft, die sich wahrscheinlich zur Zeit des Verfalles
des Comté Équestre (s. den Art.
Nyon) im 11. Jahrhundert gebildet hatte. Sie reichte von
Mont le Grand bis zum
Pays de Gex
und umfasste neben dem
Schloss Prangins
selbst noch verschiedene andere Burgen. Der erste bekannte Inhaber war
Ulrich,
Herr von
Cossonay, der 1096 genannt wird und dessen Nachkommen die
Herrschaften
Cossonay und Prangins
bis zum Tod von
Jean von
Cossonay (1231) ungetrennt besassen.
Bei der Erbteilung kam Prangins
an Wilhelm, einen Sohn von
Jean von
Cossonay, der sich den Namen seiner neuen
Herrschaft beilegte
und damit der Stammvater des Edelgeschlechtes derer von Prangins
wurde. Seine beim Tod ihres Vaters minderjährigen
Enkel wurden 1284 unter die Vormundschaft ihres Onkels Aymon von
Nyon gestellt, der sich in einen Streit zwischen der Kronprinzessin
Beatrice von Faucigny und dem
Grafen Amadeus V. von Savoyen mischte, worauf dieser letztere zusammen mit seinem Bruder
Ludwig I.,
Grafen der Waadt,
die Lande Aymons 1293 militärisch besetzte und das Geschlecht derer von Prangins
seines ganzen Besitzes
enthob. Es überlebte jedoch diesen
Schlag noch ziemlich lange und gab u. a. dem Bistum
Lausanne noch zwei
Bischöfe, nämlich
Gui de Prangins
(1375-1394) und
Jean de Prangins
(1433-1410). Nach dem Tod des letzten Freiherrn der Waadt
fiel
Prangins
an den
Grafen von Savoyen zurück, der es der Reihe nach den
Challant, den Viry und den
Compois zu
Lehen gab.
Diesen letzteren gehörte die Herrschaft ein volles Jahrhundert, worauf sie sie an Georg von Rive aus Payerne verkauften, der 1529 Gouverneur von Neuenburg wurde. Die gegen früher an Umfang beträchtlich zusammengeschmolzene Herrschaft kam dann durch Heirat an die Diesbach und nachher der Reihe nach an Emilie von Nassau (1627), die Witwe des Prinzen Emanuel von Portugal, an ihre Tochter Maria Belgica von Portugal, an die Balthasar (1658), an die Dankelmann (1697), an Jean Rieu (1719) und endlich an den schon genannten Louis Guiger (1723). Heimat des Generales in russischen Diensten Jean François de Ribaupierre (1751-1789).