Pradier
(spr. pradjeh), James, franz. Bildhauer, geb. zu Genf, [* 3] bildete sich bei Lemot in Paris, [* 4] gewann 1813 mit einem Basrelief: Philoktet und Odysseus, den römischen Preis, widmete sich in Rom [* 5] dem Studium der Antike und schuf nach seiner Rückkehr eine Reihe von Werken, welche durch die Eleganz der Formen- und Stoffbehandlung den großen Beifall der Zeitgenossen fanden, aber der tiefern Charakteristik, des geistigen Inhalts und der Originalität der Erfindung ermangeln. Die hauptsächlichsten sind: ein Kentaur [* 6] mit einer Bacchantin (1819, Museum zu Rouen), [* 7] ein Sohn der Niobe, eine Psyche, eine Venus, Sappho und Atalante (sämtlich im Louvre), das Grabmonument des Herzogs von Berri ¶
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(St.-Louis in Versailles), [* 9] ein Relief am Triumphbogen des Karussells, vier kolossale Gestalten der Fama in den Giebelbildern des Trimphbogens ^[richtig: Triumphbogens] de l'Etoile, die Statue der Fortune publique an der Börse, die Statue J. J. Rousseaus in Genf, die drei Grazien, Phryne, der Morgen, Flora, Prometheus und Pheidias (im Tuileriengarten), vier Apostel in der Madeleinekirche und die zwölf kolossalen Viktorien am Grabdenkmal Napoleons I. im Invalidenhotel. Er starb in Paris.