Pott
,
Flüssigkeitsmaß, s. Pot.
Pott
646 Wörter, 4'840 Zeichen
Philologie und Alterthumskunde — Philologen — Klassische Philologen der Neuzeit, seit 1600
Pott,
Flüssigkeitsmaß, s. Pot.
Pott,
August
Friedrich, ausgezeichneter Sprachforscher, geb. zu Nettelrede in
Hannover,
[* 2] vorgebildet zu
Hannover,
studierte seit 1821 in
Göttingen
[* 3]
Philologie, war 1825-27
Kollaborator am
Gymnasium zu
Celle,
[* 4] ging nach
Berlin,
[* 5] habilitierte sich dort 1830 und wurde 1833 außerordentlicher, 1839 ordentlicher
Professor der allgemeinen Sprachwissenschaft
in
Halle,
[* 6] wo er starb. Pott
ist der Begründer der wissenschaftlichen
Etymologie auf dem Gebiet der indogermanischen
Sprachen.
Doch umfaßte er mit seltener Universalität auch die verschiedensten andern Sprachgebiete; insbesondere wird ihm die Entdeckung der über ganz Südafrika [* 7] verbreiteten Bantusprachen verdankt. Sein Hauptwerk ist: »Etymologische Forschungen auf dem Gebiet der indogermanischen Sprachen« (Lemgo 1833-36, 2 Bde.; 2. umgearbeitete Aufl. 1859-76, 6 Bde., von denen Band [* 8] 6 die von Bindseil angefertigten Register enthält). Außerdem sind zu nennen: »De Borussico-Lithuanicae tam in slavicis quam letticis linguis principatu« (Halle 1837-41, 2 Abhandlungen);
»Die Zigeuner in Europa [* 9] und Asien« [* 10] (das. 1844-45, 2 Bde.; von der Pariser Akademie mit dem Volneyschen Preis gekrönt);
»Die quinare und vigesimale Zählmethode bei Völkern aller Weltteile« (das. 1847);
»Die Personennamen« (Leipz. 1853, 2. Aufl. 1859);
»Die Ungleichheit der menschlichen Rassen, hauptsächlich vom sprachwissenschaftlichen Standpunkt« (Lemgo 1856);
»Doppelung (Reduplikation, Gemination) als eins der wichtigsten Bildungsmittel der Sprache« [* 11] (das. 1862);
»Anti-Kaulen, oder mythische Vorstellungen vom Ursprung der Völker und Sprachen« (das. 1863);
»Die Sprachverschiedenheit in Europa, an den Zahlwörtern nachgewiesen« (Halle 1868).
Auch lieferte Pott
zahlreiche linguistische
Aufsätze in der
»Zeitschrift der
Deutschen Morgenländischen
Gesellschaft«, der
»Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung« u. a. und gab W. v.
Humboldts Werk »Über die Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaues«
neu heraus mit einer biographischen
Einleitung (Berl. 1876, 2 Bde.).