Post-
und
Telegraphenschule, an
Stelle der frühern
Telegraphenschule am in
Berlin
[* 2] eingerichtete Lehranstalt,
welche die Besucher für die höhern
Stellen der Post-
und Telegraphenverwaltung vorbereitet. Es werden nur solche
Beamte zugelassen, welche bei ihrem
Eintritt in den
Dienst das Reifezeugnis eines
Gymnasiums oder einer
Realschule erster
Ordnung
erlangt u. sodann während ihrer
Dienstzeit die Sekretärprüfung bestanden haben. Die Zahl der
Lehrer beträgt 23, die Zahl
der
Schüler 70-80, welche zwei
Kurse von je 6
Monaten durchzumachen haben.
Der erste
Kursus ist für Post-
und
Telegraphenbeamte gemeinschaftlich; der zweite
Kursus bezweckt eine
weitergehende
Ausbildung entweder im Post
dienst oder in den für den Telegraphendienst wichtigen
Fächern; die in demselben
gehaltenen
Vorträge werden von den Beamten besucht, je nachdem sie sich vorzugsweise dem
Post- oder dem Telegraphendienst
zuwenden wollen. Der erste
Kursus umfaßt als Lehrstoff:
Mathematik,
Mechanik,
Physik,
Chemie, allgemeine
Staats- und
Volkswirtschaft, deutsches
Staats- und
Verwaltungsrecht, Post-
und Telegraphenrecht, Reichsbeamtengesetz, Telegraphenlinienbau
im allgemeinen, Einrichtung und
Gebrauch der Telegraphenapparate im allgemeinen, Post
bauten und
Anordnung der Diensträume,
seminaristische Übungen; der zweite
Kursus: höhere
Mathematik,
elektrodynamische Maschinen, elektrische
Beleuchtung
[* 3] und
Kraftübertragung,
Metallurgie, chemische
Analyse,
Handelsgeographie,
Finanzwissenschaft,
Gerichtsverfassung und Gerichtsverfahren,
Post-
und Verkehrsgeschichte, internationaler Post- und Telegraphendienst, Telegraphenbau und Telegraphenapparate im besondern,
Post
dampfschiffswesen und Feldpostwesen, Postbankwesen, Telegraphenbetriebswesen, Postwagenbau, Pferdekunde und Postfuhrwerke.