Posse
,
Arvid,
Graf, schwed. Staatsmann, geb. auf Rosendal in
Schonen, studierte in
Lund und war 1847-49 dem
Hofgericht von
Schonen beigegeben, wandte sich dann aber der
Verwaltung seiner
Güter zu. 1856 trat er in das Ritterhaus des
Reichstags und verfocht hier die Vorrechte des
Adels gegen die
Versuche einer Verfassungsreform. Nach der
Annahme derselben (1866) ward er in die Zweite
Kammer des
Reichstags gewählt und stellte sich als Verfechter radikaler
Reformen
an die
Spitze der Landmannspartei. 1876 ernannte ihn der König zum
Präsidenten der Zweiten
Kammer. Als das
Ministerium de
Geer
wegen der
Ablehnung seines Wehrpflichtgesetzes seine Entlassung nahm, wurde Posse
zur
Bildung eines
neuen
Kabinetts berufen. Er stellte sich die
Durchführung einer gleichzeitigen
Heeres- und Steuerreform zur Aufgabe, wurde
aber dabei von seiner eignen
Partei im
Stiche gelassen und trat im Juni 1883 zurück, worauf er zum
Präsidenten des
Kammergerichts
ernannt wurde.