Posada
(span.), Wirtshaus, Herberge.
Posada
4 Wörter, 37 Zeichen
Posada
(span.), Wirtshaus, Herberge.
(althochd. heriberga, ital. albergo, franz. auberge), früher s. v. w. Kriegslager, später allgemein in der Bedeutung von Wirtshaus oder Gasthaus (s. d.) gebraucht. Doch machte man in Deutschland [* 3] schon frühzeitig einen im wesentlichen auch heute noch festgehaltenen Unterschied zwischen dem Gasthaus, in welchem überhaupt Fremde gegen Entgelt beherbergt und verpflegt werden, und zwischen dem zur Zunftzeit vom Herbergsvater und der Herbergsmutter verwalteten Gasthaus (Herberge im engern Sinn), in welchem wandernde Gesellen ein Unterkommen fanden und kranke verpflegt wurden. In denselben wurde jenen auch Arbeit nachgewiesen.
Von den am Ort wohnenden Gesellen wurden die Herbergen (auch oft »Verkehre« genannt) gewöhnlich zu regelmäßigen Zusammenkünften benutzt und wurden auch hier die Gesellenladen aufbewahrt. An Stelle derselben sind heute vielfach die Herbergen zur Heimat getreten, welche, aus freiwillig aufgebrachten Mitteln eingerichtet und zum Teil unterhalten und unter christlicher Hausordnung stehend, wandernden Gesellen eine billige Unterkunft bieten und dieselben vor den schädlichen Einflüssen der Wirtshäuser bewahren sollen. Eine solche Herberge wurde 1854 in Bonn [* 4] auf Anregung von Professor Klemens Perthes gegründet. Seit dieser Zeit hat sich das Herbergswesen in vielen Städten verbreitet. Die meisten Herbergen stehen in Verbindung mit Gesellenvereinen (s. d.) unter katholischer Leitung.
Vgl. Perthes, Das Herbergswesen der Handwerksgesellen (2. Aufl., Gotha [* 5] 1883);
Augener, Die Herbergen zur Heimat (Bielef. 1869);
Rathmann, Die Herbergen zur Heimat (Hamb. 1876).