Port
Valais (Kt. Wallis,
Bez. Monthey).
Gemeinde am obern Ende des
Genfersees; besteht aus den drei
Dörfern Port Valais
mit der Pfarrkirche,
Les Évouettes und
Le Bouveret, dem sichersten und am besten geschützten Hafenplatz, einst dem einzigen des Kantons Wallis,
am
Genfersee.
Zusammen 98
Häuser, 725 kathol. Ew. Acker- und Weinbau, Holzhandel.
Le Bouveret ist Dampfschiffstation
und Station der Linie
Saint Maurice-Le
Bouveret. Barkenverkehr. Im Mittelalter befand sich in Port Valais
eine unter der Abtei
Cluses stehende Propstei. Propst
Jean de La Fléchère gab dem um das Kloster entstandenen
Flecken 1429 die ersten
Freiheiten
und Rechte. 1251 hatten die
La Tour von
Vevey die Kastvogtei über das Kloster dem
Grafen Peter von Savoyen
abgetreten unter der Bedingung, dass dieser dem Schlossherrn von
Chillon jährlich 10 Hennen abzuliefern habe. Nach der Eroberung
von
Chillon traten die
Berner diesen Tribut an das Wallis
ab, das 1570 vom letzten Propst auch die Herrschaftsrechte
über Port Valais
erwarb und den
Ort mit Umgebung zu einer besondern Vogtei umgestaltete, deren Burgherr auf dem alten
Schloss
La
Porte du
Scex residierte. Funde von
Römer- und Salassermünzen. Der
Ort früher Portus
Vallesiae geheissen. In der Gegend
von Port Valais
ist zu unbekannter Zeit ein grosser
Bergsturz niedergegangen.
Le Bouveret (s. diesen Art.)
war schon seit den ältesten Zeiten der Stapelplatz für die bedeutende Wareneinfuhr und -ausfuhr des Wallis
und hat seit seinem
Anschluss an die Eisenbahn und den Dampfbootverkehr immer mehr an Bedeutung gewonnen. Liaskalk.