Titel
Portsmouth
(spr. pórtsmöth), 1) Seestadt in
Hampshire
(England), auf der
Insel
Portsea und an der Einfahrt zum
Hafen
von Portsmouth
[* 2]
(Magnus portus der
Römer).
[* 3] Portsmouth
besteht aus dem eigentlichen Portsmouth
im S.,
Portsea nördlich davon, und den Vorstädten
Southsea,
Landport und Hilsea, die insgesamt (1881) 127,989 Einw. zählen.
Ihm gegenüber liegt
Gosport (12,343 Einw.), mit dem
Dampffähren es in
Verbindung setzen. Der
Hafen, bei der Einfahrt nur 350 m
breit, erstreckt sich 6 km tief ins Land und erweitert sich innerhalb auf 5 km. Er ist selbst
für die größten
Kriegsschiffe zugänglich.
Außerdem aber bietet die
Reede von
Spithead, welche zwischen Portsmouth
und der
Insel
Wight liegt, sichere Ankergründe für ganze
Kriegsflotten.
Portsmouth
ist entschieden Kriegshafen und bietet mit Ausnahme seiner Vorstadt
Southsea, die viel als
Seebad besucht
wird und einen schönen
Wintergarten besitzt, gewöhnlichen Besuchern nur wenig. Im eigentlichen Portsmouth
verdienen Beachtung das
Schloß des
Gouverneurs, die St. Thomaskirche und die Garnisonkirche, ferner die
Kasernen und ein
Museum des Philosophischen
Vereins.
Portsea enthält die königlichen Schiffswerfte (dockyards), die ein Areal von 116 Hektar bedecken und neben einem Flutbecken von 4 Hektar Oberfläche ein 4060 m langes Bassin für Reparatur von Schiffen, Anker- und Kettenschmieden, Werkstätten, Zeughaus etc. umfassen. Außerdem befindet sich hier ein großes Zuchthaus. In Gosport endlich befinden sich der Lebensmittelspeicher (Victualling yard) mit Bäckerei, das Haslar-Militärkrankenhaus und eine Seeschule.
Diese
Anlagen stehen unter dem
Schutz großartiger seit 1865 bedeutend erweiterter Festungswerke, die mit 1115
Geschützen besteckt
sind und zu ihrer
Verteidigung einer
Garnison von 20,000 Mann bedürfen. Sowohl Portsmouth
als
Portsea und
Gosport sind aus früherer
Zeit mit
Wällen und
Gräben umgeben, aber die Hauptstärke der
Festung
[* 4] beruht jetzt auf ihren vorgeschobenen
Forts. Den Hafeneingang verteidigen
Fort Monckton,
Southsea
Castle,
Fort
Cumberland u. a. nebst
[* 1]
^[Abb.:
Situationsplan von Portsmouth
-Southampton.]
¶
mehr
drei mitten im Meer auf Sandbänken erbauten Panzertürmen. Fünf vorgeschobene Forts decken Gosport auf der Landseite in einer
Entfernung von 2,8 km von seinen Wällen; 10 erstrecken sich von Fareham (s. d.) aus in östlicher Richtung längs der Portsdownhügel
in einer Entfernung von ca. 7 km von der Stadt. Die Ostseite ist durch den seichten Langstonhafen genügend
gedeckt. Als Handelshafen ist Portsmouth
von ganz untergeordneter Bedeutung; doch besaß es 1887: 261 Seeschiffe von
15,991 Ton. und betreibt neben geringem Handel mit dem Ausland einen ziemlich lebhaften Küstenverkehr. Portsmouth
ist Sitz eines deutschen
Konsuls. - 2) Hafenstadt im nordamerikan. Staat New Hampshire, auf einer Halbinsel nahe der Mündung des
Piscataqua in den Atlantischen Ozean gelegen, hat einen stets eisfreien Hafen, einige Fabriken, Fischerei,
[* 6] lebhaften Küstenhandel
und (1880) 9690 Einw. Dabei auf der kleinen Insel Kittery Navy Yard eine durch Forts verteidigte Werfte der Vereinigten Staaten.
[* 7] - 3) Hauptstadt der Grafschaft Scioto im nordamerikan. Staat Ohio, an der Mündung des Scioto in den Ohio,
hat Eisenindustrie, Maschinenwerkstätten und (1880) 11,321 Einw.
In der Umgegend Eisen- und Steinkohlenminen. - 4) Stadt im nordamerikan. Staat Virginia, gegenüber Norfolk (s. d. 2).