Port
Said, Hafenstadt in Ägypten, [* 3] auf dem schmalen sandigen Küstenstreifen, welcher den Mensalehsee vom Mittelländischen Meer trennt, am Nordende des Suezkanals, wurde erst 1860 gegründet und zählte 1882 bereits 16,560 Einw., davon 5867 Europäer. Die Stadt, in deren bessern Klassen das französische Element überwiegt (das Araberviertel liegt etwas entfernt im W.), ist sehr regelmäßig angelegt, macht aber bei völliger Baumlosigkeit mit ihren zum Teil hölzernen Häusern einen unfertigen, nicht angenehmen Eindruck. Am Hafen, der aus mehreren Bassins gebildet wird, liegen die Werkstätten und Docks der Kanalkompanie, des Österreichisch-Ungarischen Lloyd, der Messageries Maritimes, Peninsular and Oriental Steamship Navigation Company, der Russischen Dampfschiffahrts- und Handelsgesellschaft u. a. Nördlich von der Stadt, am Kanal- und Meeresufer, steht ein 53 m hoher Leuchtturm, dessen elektrisches Licht 20 Seemeilen weit sichtbar ist.
In das
Meer hinaus ragen 2 riesige
Molen aus Betonblöcken, von denen der östliche 1600, der westliche 2250 m
lang ist. Das
Fahrwasser zwischen ihnen bis hinaus ins
Meer wird durch
Leuchtschiffe sichtbar gemacht. Port Said
ist namentlich im
Transitverkehr bereits ein bedeutender Konkurrent für
Alexandria geworden, in dessen
Interesse der
Bau einer
Bahn von
Ismailia
bis Port Said
stets verweigert worden ist. Etwa 4000 Fahrzeuge mit
ca. 170,000
Passagieren besuchen jährlich
den Platz,
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welcher 1886 für 28 Mill. Frank Güter import
ierte und solche für 1,4 Mill. Fr. export
ierte. Trinkwasser muß die Stadt in
Röhren
[* 5] aus dem Süßwasserkanal bei Ismailia beziehen. Sie ist Sitz eines deutschen Konsuls.